Volltext: Das Fürstentum Liechtenstein von aussen betrachtet

Freizeitattraktionen und Veranstaltungen möglichen Assoziationen, die aus Platzgründen nicht in die internatio­ nale Umfrage aufgenommen werden konnten. Einer der Textvorschläge lautete: "Bedeutendes Kulturzentrum auch für die grössere Region". Von denen, die Liechtenstein bisher nur aus Berichten und Erzählungen kannten, wählten 13 Prozent die Karte aus, von denen, die schon in Liechtenstein gewesen waren, aber nur 1 Prozent. Als Kulturzentrum wird Liechtenstein zumindest von seinen deutschen Besuchern vorerst also nicht gesehen, die Erwartungen eines Teiles der Besucher werden in diesem Punkt enttäuscht. Gerade die Herausstellung und angemessene Präsentation der Fürst­ lichen Kunstsammlung könnten der hier in den Daten erkennbaren Enttäuschung entgegenwirken. Dabei scheint es aber auch für den Tou­ rismus ein nicht unerhebliches Potential zu geben: Die Sammlung wirkt fast überall besonders auf die gehobene Mittelschicht, auf bildungsbe­ flissene und kunstbegeisterte Angestellte, Beamte, Freiberufler und Pen­ sionäre also. Sie zieht damit ein Publikum an, das über Zeit und Mittel für Reisen verfügt, und das sich bei der Wahl seiner Urlaubsorte und Reiseziele nicht allein von landschaftlichen, sondern auch von kulturel­ len Reizen anziehen lässt. Das Interesse an derartigen kulturellen, aber auch an anderen Attrak­ tionen ist erkennbar gross: Sogar die vielen Touristen, die nur für einige Stunden im Fürstentum bleiben, berichten meist gleich über mehrere Aktivitäten, die sie bei ihrem Aufenthalt unternommen haben. Kaum einer kommt nur zum Wandern oder nur zum Einkaufen. Gerade der jetzt noch sehr kleine Teil von Besuchern, die für mehrere Tage oder gleich für einen längeren Urlaub kommen, sucht die Abwechslung: Von der Liste mit möglichen Beschäftigungen im Fürstentum wählen etwa zwei Drittel der österreichischen Urlauber gleich drei oder mehr Anga­ ben. Dabei ergeben sich Beschreibungen wie die folgende: "War für ein, zwei Tage zum Kurzurlaub dort", "Ich habe das Schloss in Vaduz ge­ sehen", "Habe Briefmarkenmuseum in Vaduz angesehen", "Bergsteigen, Wandern" (Tabelle 24). Dabei stehen für die meisten aktive Freizeitbeschäftigungen im Vor­ dergrund: Nicht einmal ein Fünftel der deutschen Besucher in Liechten­ stein will sich in seiner Freizeit vor allem ausruhen; die meisten wollen auch etwas unternehmen, etwas sehen und aktiv sein - von den deut­ schen Besuchern aus dem Bodenseeraum machen diese Unternehmungs­ lustigen z.B. mehr als drei Viertel aus. 87
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.