Volltext: Das Fürstentum Liechtenstein von aussen betrachtet

Freizeitattraktionen und Veranstaltungen zeigt, denken Befragte, die eine dieser Vorstellungen mit Liechtenstein verbinden, fast doppelt so oft auch "Nettes Urlaubsgebiet, schöne Land­ schaft" wie der Rest derer, die andere Assoziationen äussern. Um hier den Einfluss eines möglichen Kenntnisvorsprungs der Liechtenstein- Besucher auszuschalten, wurden in die Berechnung nur Interviews von Befragten einbezogen, die noch nicht in Liechtenstein gewesen waren, aber zumindest vom Land gehört hatten. Mit den drei Vorstellungen: Briefmarken, Skiläufer und Gemälde­ sammlung verlieren also drei "Werbeträger" für die Vorstellung des net­ ten Urläubsgebietes an Gewicht. Dieser Rückgang muss deshalb gerade für die Urlaubskomponente im Image von Liechtenstein eine empfind­ liche Schwächung bedeuten. Für das Bewusstsein über Skifahrer und Briefmarken lässt sich diese Entwicklung aus den sachlichen Gegebenheiten erklären: Die liechten­ steinischen Skifahrer stehen heute sehr viel weniger im Blickpunkt der Öffentlichkeit als in ihrer besonderen Erfolgsperiode um 1977. Und auch die Briefmarken finden heute weniger Interesse als zu dieser Zeit. Im Sog der damaligen Nostalgiewelle genossen ja zusammen mit Samm­ lungen aller Art auch Briefmarkensammlungen eine inzwischen ver­ schwundene Popularität. Der Reiz der Briefmarken hat sich aber nicht nur durch das Abflachen dieser Modewelle verloren: Schliesslich werden heute sehr viele Nachrichten telefonisch übermittelt und sogar ein gros­ ser Teil der Post, zumindest der Geschäftspost, wird durch das Telefax oder andere Kommunikationsmittel übertragen; viele Menschen kom­ men kaum noch mit Briefmarken in Berührung. Ganz anders ist es aber bei der Fürstlichen Kunstsammlung.28 Im Bereich der Kunst und der Kunstausstellung hat es in den letzten Jahren fast überall eine kräftige Zunahme gegeben. Grosse Sonderausstellungen wie die Tizian-Werkschau in Venedig, die Monet- und die Renoir-Aus­ stellungen in Paris oder jüngst die Vermeer-Gesamtpräsentation in Delft 28 In den Umfragen von 1977 und 1996 war von einer "Wertvollen Gemäldesammlung" und nicht von einer Kunstsammlung die Rede. Die Ursache für diese Ungenauigkeit lag keineswegs darin, dass die Fragebogengestalter nicht gewusst hätten, dass die Sammlung neben Gemälden auch andere Kunstgegenstände umfasst wie die derzeit ausgestellten Bronzen von Susini und Giambologna. Vielmehr war beabsichtigt, dem Vorstellungver­ mögen und dem Sprachgebrauch der Bevölkerung gerecht zu werden, für die der Begriff der Kunstsammlung kaum mit einer Anschauung verbunden ist. 85
	        

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