Volltext: Das Fürstentum Liechtenstein von aussen betrachtet

Die Vorstellungen in 21 Ländern Bei allen diesen Angaben gilt es zu bedenken, dass die Daten mittels einer Telefonumfrage29 erhoben wurden, was zu höheren - zuweilen aber auch zu niedrigeren - Antwortwerten führen kann als die 
"face-to- /rfce"-Umfragen, aus denen die Daten für die übrigen Länder stammen. Für die Validität der hohen amerikanischen Werte spricht jedoch die auch aus anderen Umfragen bekannte starke Äusserungsbereitschaft der selbstbewussten Amerikaner, ihre zuweilen rigorose Bereitschaft, mora­ lische oder andere Urteile zu wagen. Bei den US-Amerikanern gibt es offenbar ein solides Wissen über den politischen Status, die Lage und die Grösse des Fürstentums. Dabei zei­ gen sich jedoch auch einige bedeutsame Unterschiede zum Bild in den meisten anderen Ländern. So prägt sich hier die Vorstellung des moder­ nen, weltoffenen Landes unerwartet stark aus. Die Verankerung des Fürstentums in Europa und seine Mitarbeit in der UNO werden hier so intensiv wahrgenommen wie in kaum einem anderen Land der Um­ frage.30 Auch die Freizeitattraktionen des Landes mit der schönen Ferien­ landschaft üben auf relativ viele Befragte einen Reiz aus. Die Amerikaner sehen Liechtenstein vor allem aus der Perspektive des Touristen: als originelles Urlaubsziel, in dem es ausser den landschaftlichen und kul­ turellen Reizen auch eine fleissige, bodenständige Bevölkerung gibt. Diese Bevölkerung erscheint zwar als weltoffen und gastlich, zugleich aber auch als stark an ihrem materiellen Vorteil interessiert. Trotz des günstigen Dollarkurses wird das Fürstentum von einem guten Teil als teuer empfunden. Ein wenig scheint dieses Bild den Klischees aus Walt-Disney-Filmen zu entsprechen, in denen das Bild der Alpenländer nicht selten romantische Berglandschaften zeigt, mit Schloss auf dem 29 Die Umfrage musste in den USA als Telefonumfrage durchgeführt werden, weil es im gewünschten Untersuchungszeitraum dort keine landesweite "face-to-face"-Umfrage gab, in die man die Fragen hätte einschliessen können. Kostengründe, aber auch die Sorge um die Sicherheit der Interviewer haben die amerikanischen Umfrageinstitute dazu bewogen, ihre Befragungen fast ganz auf Telefoninterviews umzustellen. 30 Der zunächst unplausibel anmutende Wert von 62 Prozent, die hier bei Liechtenstein an den Beitritt zum EWR denken, erklärt sich, wenn man die Erhebungsmethode bedenkt: In der englischen "Face-to-face"-Umfrage wurde den Befragten eine Karte mit dem Text "Entry into the European Economic Area (EEA)" vorgelegt, in der telefonischen Um­ frage in den USA wurde die Formulierung "Liechtenstein is in the European Economic Area (EEA)" vorgelesen, wodurch für die Befragten der Europäische Wirtschaftsraum eher als bloss regionale Zuordnung denn als genau umrissene politische Gemeinschaft erscheinen musste. 194
	        

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