Volltext: Der Staatshaushalt des Fürstentums Liechtenstein

Staatshaushalt von 1979 bis 1993 Wie aus der Übersicht zur Entwicklung der Staatsfinanzen (in Mio CHF) von 1979 bis 1993 hervorgeht, sind die Ausgaben der Laufenden Rechnung mit den Einnahmen gewachsen, während die Investitionen fast auf demselben Niveau blieben. Jährliche Schwankungen waren in der Regel die Folge grösserer Investitionsprojekte. In der längerfristigen Entwicklung ist erkennbar, dass sich der Anteil der Investitionen ge­ genüber den laufenden Ausgaben dauernd verringerte und real bewertet zurückging. Betrachtet man die Entwicklung der staatlichen Gesamteinnahmen und -ausgaben, so fällt auf, dass die Ausgaben phasenweise stärker wuchsen, dann aber wieder auf das Wachstum der Einnahmen "zurück­ gebunden" wurden. Bildhaft ausgedrückt, sind die Ausgaben wie eine Schlingpflanze an den Einnahmen hochgewachsen. Die Ausgaben er­ reichten in den Jahren 1986 und 1990 eine Spitze und wiesen darauffol­ gend gegenüber den Einnahmen ein reduziertes Wachstum auf. Die staatlichen Ausgaben wurden auf die Entwicklung der Einnahmen abge­ stimmt und die investiven Ausgaben zu Gunsten der laufenden Ausga­ ben zurückgestellt.120 Kurz gesagt: Der liechtensteinische Staat hat nur soviel ausgegeben, wie er auch eingenommen hat. Der Anteil der Ver­ mögensbildung war damit rückläufig, da anteilsmässig weniger Verwal­ tungsvermögen gebildet und keine zusätzlichen Finanzreserven geschaf­ fen wurden. In Liechtenstein hat sich von 1979 bis 1984 der Deckungsüberschuss durch die jährlichen Mehreinnahmen laufend verbessert. Das Netto- Finanzvermögen blieb dann bis zum Jahre 1988 auf dem Niveau von zirka 80 bis 90 Mio CHF. Die Mehrausgaben in den folgenden Jahren führten zu einem kontinuierlichen Abbau der Nettoreserven. Das gute Ergebnis des Jahres 1993 war auf eine ausserordentliche Erhöhung der Vermögenserträge, insbesondere auf die Gewinnausschüttungen der LLB zurückzuführen. In den betrachteten fünfzehn Jahren haben sich sowohl die Fondsanlagemittel als auch das Fremdkapital verdoppelt, d.h. die Bildung gesetzlich vorgeschriebener Rücklagen ging einher mit der Aufnahme von Fremdkapital. Die Einnahmen sind im betrachteten Zeitraum real gewachsen, was auch eine Ausweitung der öffentlichen 120 Vgl. Welzel P., S. 49ff. Der Autor untersucht für die Bundesrepublik Deutschland, ob das Verhalten öffentlicher Haushalte eher durch "tax and spend" oder durch "spend and tax" charakterisiert werden kann. 60
	        

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