Vorwort Das Forschungsprojekt zum öffentlichen Haushalt des liechtensteini schen Staates habe ich im Oktober 1994 im Auftrag des Liechtenstein- Instituts begonnen. Die parallel dazu laufende Studie von Professor Manfried Gantner und Johann Eibl erfasst die Entwicklung der öffent lichen Finanzen auf Staats- und Gemeindeebene und zieht Vergleiche mit grösseren Staaten beziehungsweise den benachbarten Regionen. In meiner Untersuchung habe ich mich auf die landesinternen Rahmen bedingungen sowie die institutionellen Entscheidungsträger und Pro zesse konzentriert, die für die Entwicklung der Ausgaben und den Staatshaushalt Liechtensteins bestimmend sind. Zu meiner Untersu chung liegt ein umfassender Forschungsbericht vor, der am Liechten stein-Institut erhältlich ist. Diese gekürzte Publikation fasst die wichtig sten Ergebnisse meiner Studie zusammen und soll einen Uberblick über den Staatshaushalt Liechtensteins geben. In bezug auf den Forschungsablauf stellt meine Untersuchung eine Vorphase zur Beobachtung empirischer Regelmässigkeiten dar, die At- teslander dem Entdeckungszusammenhang zuordnet.1 Es geht primär um die explorative Erkundung der Wirklichkeit und um eine erste wis senschaftliche Problemformulierung. Diese Studie dient der Beschrei bung des öffentlichen Haushalts des Fürstentums Liechtenstein und der Aufdeckung der Zusammenhänge und Einflussfaktoren, die für die Entwicklung der Ausgaben des Kleinstaates massgeblich sind. Dabei steht nicht die Überprüfung bestimmter Theorien der Finanzwissen schaft oder anderer Wissenschaften im Vordergrund, sondern die Be schreibung des öffentlichen Haushalts und des Ausgabeverhaltens der Entscheidungs- und Aufgabenträger. Mit der Erfassung und Deutung wichtiger Problemstellungen und Zusammenhänge werden auf der 1 Vgl. Atteslander P., S. 31ff. 5