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Baden auf der Rheinsäge verunglückten, zu Grabe ge
tragen. Auch in Maienfeld wurde gleichzeitig ein hoff
nungsvoller Knabe des Hrn. Stadtvogt Franz, im Al
ter von zirka 9 Jahren, der in der Nähe des Rheins
beim Baden in einer mit Wasser gefüllten Kiesgrube
ertrank, unter allgemeiner Theilnahme bestattet.
Warnung genug für Eltern, ein wachsames Auge
auf ihre Kinder zu haben und sie nicht allzu fahrlässig
ihrem eigenen Willen zu überlassen. Bd. Vkztg.
Eine Reise in der Unterwelt Der Bergmann
Harasiut zu Bochnia hatte, im tiefsten Innern des
Schachtes Trinitatis beschäftigt, vor einigen Wochen das
übliche Glockenzeichen, womit die Einstellung der Gru
benarbeit verkündigt wird, überhört. Die übrigen Ar
beiter hatten sich« bereits aus dem Schacht heraufwinden
lassen, als dem Harasiut sein Grubenlicht verlöschte. Er
war nun allein unter der Erde, und ungehört verhallte
der Ruf nach Licht und Hülfe. So von Angst und
Schrecken getrieben, irrte er in dem Labyrinthe von un
zähligen Schachten umher, einzig geleitet durch seine bei
Bergleuten eigenthümlich geschärften Tast- uud Sehor
gane, welche ihn die Verbindungsgänge erkennen und
allen Abgründen, Bergrissen, Salzwassern, Untiefen zc.
ausweichen ließen. Die Stunden Hürden ihm zu qual
vollen Ewigkeiten; endlich nach langem Wandern er
blickte er Licht und befand sich plötzlich unter Bergleuten,
welche ganz erschreckt über den bleichen Mann waten,
der herangeschwankt kam, und die denselben, als er mit
einem Freudenschrei bewußtlos zusammenstürzte, auf die
.Oberwelt und in ärztliche Pflege brachten. Es waren
Bergleute, die eben erst in den Schacht bei Wieliczka
einfubren. Der Arme Hatte also unter der Erde eine
Reise von Bochnia bis Wieliczka d. h. von 4 deutschen
Meilen gemacht.
Alter der Thiere. — Ein Bär wird selten älter
als 20 Jahre, ein Hund lebt 20 Jahre, ein Wolf 20,
ein Fuchs 14—16; Löwen leben lange; ein Löwe im
Londoner zoologischen Garten wurde 70 Jahre alt; die
Lebensdauer der Katzen ist 16 Jahre, Eichhörnchen und
Hasen leben 8 Jahre, Kaninchen 7. Man hat Beweise,
daß Elephanten das große Alter von <400 Jabren er
reichten. Als Alerander der Große den indischen König
Porus besiegt haue, weihte er einen Elephanten, der
tapfer für diesen König gekämpft hatte, der Sonne und
nannte ihn Ajar; er gab ihm die Freiheit, nachdem er
mit einer Inschrift versehen worden war. Man fand
den Elephanten mit derselben 350 Jahre später. Schweine
werden 20 Jahre alt; das Rhinozeros lebt nur 25
Jahre. Es gab ein Pferd, welches 62 alt wurde, das
durchschnittliche Lebensalter ist 25 bis 30 Jahre. Kuhe
leben etwa 25. Cuvier vermuthet, daß Wallsische 1000
Jahre leben. Die Delphine und Schweinefische erreichen
das Alter von 30. Ein Adler starb in Wien 103 Jahre
alt. Von Schwänen weiß man, daß sie 300 Jahre
leben. Ein Herr Mallerton hat das Skelett eines
Schwanes, der 307 alt geworden war. Pelikane leben
72 Jahre; von Schildkröten weiß man, daß sie häufig
100 Jabre leben.
Zum großen Aerger der Hoflieferanten hat die Kö
nigin Bittoria ihre Wittwenjahre in großer Zurückge
zogenheit verlebt. Die Ersparnisse der Wittwentrauer
betragen über 500,000 Pf. Sterling, die nur den Ar
men und Kranken zu gute kommen; denn für diese er
richtet die hochherzige Königin in der Nähe von London
in schöner, freier und gesunder Lage ein Hospital' und
stattet es großartig aus. Der Grund und Boden und
daS Gebäude allein kosten 200,000 Pf. St.
Berichtigung.
In der Beilage I ist unter den „Landtagsverhand
lungen Commissionsbericht über die Rekrutenaushe
bung pro 1867 und 18H8 im Eingang anstatt „lan
desgesetzlichen" — „bundesgesetzlichen" zu lesen.
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gelt. preis Mir. 2 10 8xr. Zleiok L. 8. 4V,kr.
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vorratkig, in Velökirol» in Aer axn er'soken
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(Zrv^arnt
Rechenschaft - Bericht
Über die landschästliche Sparkasse zu Vaduz für das
Jahr !866.
Auf Grund deö §. 20 der Statuten bringt die unter
zeichnete Verwaltung durch den nachfolgenden Ausweis
das Rechnungsergebniß der hiesigen Sparkasse für das
Jahr 1866 zur öffentlichen Kenntniß.
Wie diese Zusammenstellung nachweiset, betrugen die
1866er Einlagen gegen jene im Jahre 1865 um 6220 fl.
44 kr. mehr und ergaben ungeachtet der eingetretenen
höhern Ausfolgungen eine bedeutende Zunahme.
Berücksichtigt man, daß diese erst seit drei Jahren be-
stehende Anstalt vielseitig in unserm kleinen Ländchen
der gebührenden Würdigung noch entbehrt, zieht man
serners die mißlichen Verhältnisse des Jahres 1866 in
Bezug auf Erwerb und verminderten Geldumlauf in
Betracht, so kann das Rechnungsergebniß der hiesigen
Sparkasse als günstig bezeichnet werden.
Möge nur die lm Steigen begriffene Theilnahme an
diesem Institute immer mehr Wurzel fassen!
Sparkasse - Verwaltung
Vaduz, den 14. Juni 1867.
Urbanek, Verwalter.