Volltext: Liechtensteiner Landeszeitung (1867)

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Baden auf der Rheinsäge verunglückten, zu Grabe ge 
tragen. Auch in Maienfeld wurde gleichzeitig ein hoff 
nungsvoller Knabe des Hrn. Stadtvogt Franz, im Al 
ter von zirka 9 Jahren, der in der Nähe des Rheins 
beim Baden in einer mit Wasser gefüllten Kiesgrube 
ertrank, unter allgemeiner Theilnahme bestattet. 
Warnung genug für Eltern, ein wachsames Auge 
auf ihre Kinder zu haben und sie nicht allzu fahrlässig 
ihrem eigenen Willen zu überlassen. Bd. Vkztg. 
Eine Reise in der Unterwelt Der Bergmann 
Harasiut zu Bochnia hatte, im tiefsten Innern des 
Schachtes Trinitatis beschäftigt, vor einigen Wochen das 
übliche Glockenzeichen, womit die Einstellung der Gru 
benarbeit verkündigt wird, überhört. Die übrigen Ar 
beiter hatten sich« bereits aus dem Schacht heraufwinden 
lassen, als dem Harasiut sein Grubenlicht verlöschte. Er 
war nun allein unter der Erde, und ungehört verhallte 
der Ruf nach Licht und Hülfe. So von Angst und 
Schrecken getrieben, irrte er in dem Labyrinthe von un 
zähligen Schachten umher, einzig geleitet durch seine bei 
Bergleuten eigenthümlich geschärften Tast- uud Sehor 
gane, welche ihn die Verbindungsgänge erkennen und 
allen Abgründen, Bergrissen, Salzwassern, Untiefen zc. 
ausweichen ließen. Die Stunden Hürden ihm zu qual 
vollen Ewigkeiten; endlich nach langem Wandern er 
blickte er Licht und befand sich plötzlich unter Bergleuten, 
welche ganz erschreckt über den bleichen Mann waten, 
der herangeschwankt kam, und die denselben, als er mit 
einem Freudenschrei bewußtlos zusammenstürzte, auf die 
.Oberwelt und in ärztliche Pflege brachten. Es waren 
Bergleute, die eben erst in den Schacht bei Wieliczka 
einfubren. Der Arme Hatte also unter der Erde eine 
Reise von Bochnia bis Wieliczka d. h. von 4 deutschen 
Meilen gemacht. 
Alter der Thiere. — Ein Bär wird selten älter 
als 20 Jahre, ein Hund lebt 20 Jahre, ein Wolf 20, 
ein Fuchs 14—16; Löwen leben lange; ein Löwe im 
Londoner zoologischen Garten wurde 70 Jahre alt; die 
Lebensdauer der Katzen ist 16 Jahre, Eichhörnchen und 
Hasen leben 8 Jahre, Kaninchen 7. Man hat Beweise, 
daß Elephanten das große Alter von <400 Jabren er 
reichten. Als Alerander der Große den indischen König 
Porus besiegt haue, weihte er einen Elephanten, der 
tapfer für diesen König gekämpft hatte, der Sonne und 
nannte ihn Ajar; er gab ihm die Freiheit, nachdem er 
mit einer Inschrift versehen worden war. Man fand 
den Elephanten mit derselben 350 Jahre später. Schweine 
werden 20 Jahre alt; das Rhinozeros lebt nur 25 
Jahre. Es gab ein Pferd, welches 62 alt wurde, das 
durchschnittliche Lebensalter ist 25 bis 30 Jahre. Kuhe 
leben etwa 25. Cuvier vermuthet, daß Wallsische 1000 
Jahre leben. Die Delphine und Schweinefische erreichen 
das Alter von 30. Ein Adler starb in Wien 103 Jahre 
alt. Von Schwänen weiß man, daß sie 300 Jahre 
leben. Ein Herr Mallerton hat das Skelett eines 
Schwanes, der 307 alt geworden war. Pelikane leben 
72 Jahre; von Schildkröten weiß man, daß sie häufig 
100 Jabre leben. 
Zum großen Aerger der Hoflieferanten hat die Kö 
nigin Bittoria ihre Wittwenjahre in großer Zurückge 
zogenheit verlebt. Die Ersparnisse der Wittwentrauer 
betragen über 500,000 Pf. Sterling, die nur den Ar 
men und Kranken zu gute kommen; denn für diese er 
richtet die hochherzige Königin in der Nähe von London 
in schöner, freier und gesunder Lage ein Hospital' und 
stattet es großartig aus. Der Grund und Boden und 
daS Gebäude allein kosten 200,000 Pf. St. 
Berichtigung. 
In der Beilage I ist unter den „Landtagsverhand 
lungen Commissionsbericht über die Rekrutenaushe 
bung pro 1867 und 18H8 im Eingang anstatt „lan 
desgesetzlichen" — „bundesgesetzlichen" zu lesen. 
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gelt. preis Mir. 2 10 8xr. Zleiok L. 8. 4V,kr. 
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vorratkig, in Velökirol» in Aer axn er'soken 
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siegelt ist ^lsäann Kann eine Van» 
sokunZ niekt stattknäen. 5 
(Zrv^arnt 
Rechenschaft - Bericht 
Über die landschästliche Sparkasse zu Vaduz für das 
Jahr !866. 
Auf Grund deö §. 20 der Statuten bringt die unter 
zeichnete Verwaltung durch den nachfolgenden Ausweis 
das Rechnungsergebniß der hiesigen Sparkasse für das 
Jahr 1866 zur öffentlichen Kenntniß. 
Wie diese Zusammenstellung nachweiset, betrugen die 
1866er Einlagen gegen jene im Jahre 1865 um 6220 fl. 
44 kr. mehr und ergaben ungeachtet der eingetretenen 
höhern Ausfolgungen eine bedeutende Zunahme. 
Berücksichtigt man, daß diese erst seit drei Jahren be- 
stehende Anstalt vielseitig in unserm kleinen Ländchen 
der gebührenden Würdigung noch entbehrt, zieht man 
serners die mißlichen Verhältnisse des Jahres 1866 in 
Bezug auf Erwerb und verminderten Geldumlauf in 
Betracht, so kann das Rechnungsergebniß der hiesigen 
Sparkasse als günstig bezeichnet werden. 
Möge nur die lm Steigen begriffene Theilnahme an 
diesem Institute immer mehr Wurzel fassen! 
Sparkasse - Verwaltung 
Vaduz, den 14. Juni 1867. 
Urbanek, Verwalter. 
	        

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