schlüsse seien unthunlich, er hoffe Wahrung der deutschen
Rechte auf friedlichem Wege.
Was die Stimmung in Luxemburg selbst betrifft, so-
nehmen die in französischer Sprache erscheinenden Blät>
ter eine Stellung an, von welcher aus sie mit Anstand
ins französische Lager übertreten können oder auch nicht,
wie es kommen mag. So sagt der Courier du Grand-
Duche: „Wenn Luxemburgs Selbständigkeit, auf deren
Bestand wir hohen Werth legten, aufgeopfert werden
müßte wegen wichtiger Staatsursachen, so wollen wir
in solchen Fällen doch hoffen, daß nicht noch mehr ver
langt wird, und daß unsere materiellen Interessen nicht
zu sehr leiden werden." Dagegen sagt das am stärk
sten verbreitete in deutscher Sprache erscheinende „Luxem
burger Wort", obwohl es sonst ziemlich preußenfeindlich
ist: „Könnte Luxemburg nicht einen Vertrag mit Preu
ßen abschließen, wie Bayern, Württemberg und Baden
abgeschlossen haben? Niemand kann uns diese Frage
verargen, denn wo wäre ein Luxemburger, der nicht in
diesem Augenblicke um die Zukunft seines Vaterlandes
besorgt wäre, der nicht Alles thäte, um dessen Unab
hängigkeit unter dem Scepter Oranien-Nassau zu retten?
Muß denn Luxemburg auf seine Einrichtungen, seinen
Wohlstand, seine Industrie verzichten, und gibt es kein
Mittel, um seine Selbständigkeit zu bewahren? Wir
wollen so wenig in Preußen, wie in Frankreich ausge
hen, und diesen Wunsch und Willen werden die Regie
rungen und Bewohner der beiden mächtigen Nachbar
staaten begreifen und gerechtfertigt finden.
lkgen die Dinge, aus denen allem Anscheine nach
unvermeidlicher Krieg zwischM Frankreich und Deutsch
land erwachsen wird. Eine materiell begründete Ursache
zu diesem Streite haben die Franzosen nicht, nur ihre
Weiberhafte Eitelkeit kann sie zu diesem Schritte verlei
ten. Zum Glücke ist Deutschland hellte in einer andern
Verfassung als zur Zeit des rühmlos geschiedenen Bun
destags. Mit Muth und Selbstvertrauen wird Deutsch-
. land sein gutes Recht wahren.
Frankreich hat keinen Bundesgenossen in diesem Kampfe.
Auf Oestreich wird es wohl nicht rechnen dürfen, wenn
die Stimmen Gehör finden, welche sich in verschiedenen
TageSklättern, u. a. auch in der Feldk. Ztg. geltend
machen, welch letztere schreibt:
„Wenn der Krieg zwischen Frankreich und Deutsch
land wirklich ausbricht: was soll Oestreich thun? Soll
eS sich auf Seite Frankreichs schlagen? Das darf es
nicht, mit 10 Millionen deutschen Unterthanen darf es
nicht an der Seite des Franzmanns gegen Deutsche
kämpfen. Soll es sich aus Seite Preußens stellen?
Das kann man ihm nicht wohl zumuthen, die Wunden
deS Jahres 1866 sind noch nicht verschmerzt. Es kommt
bei der Frage, wohin sich Oestreich bei einem etwaigen
deütsch-framösischen Kriege stellen soll, hauptsächlich da
rauf an, ob der Krieg ein lokaliffrter, d. h. lediglich auf
die beiden Kriegführenden.beschränkter werden soll oder
ob noch mehrere Mächte, z. B. Rußland und Italien,
daran Theil nehmen. Für den Fall, daß de^Krieg lo-
kälisirt bleiben sollte, wäre, nach unserer Ansicht ,^ für
Oestreich ahsolute Neutralität das gerathenst«. Für den
gegentheiligen Fall, wenn der Krieg ein allgemeiner
werden sollte, kann unser Platz nur an der Seite der
Deutschen sein, selbst wenn diese von Preußen geführt
sein sollten. Eine Allianz Oestreichs mit Frankreich ^
nie und nimmer!"
Allerhand Neuigkeiten.
Baduz, 10. April. Wie das in dieser Woche aus
gegebene Landesgesetzblatt meldet, ist der Landtag auf
Montag den 15. April einberufen; über die Regierungs
vorlagen an denselben ist noch nichts Näheres bekannt.
— Herr Landesverweser v. Hausen ist noch nicht von
Wien zurückgekehrt.
— AuS der Gemeinde Buch bei Bregenz wird eine
schauderhafte That gemeldet. Ein Bruder jhabe letz
ten Samstag dem andern das Haus angezündet, wobei
drei Kinder des letzteren in den Flammen umkamen.
Auch die Frau des Abbrändlers soll bei her Rettung
eines vierten Kindes erhebliche Brandwunden davonge- ,
tragen haben Der Thäter Namens Flatz machte selbst
beim Bezirksamte Bregenz die Anzeige, worauf er sofort
in Gewahrsam genommen worden sei. Feldk. Ztg.
Schweiz. Vom Gonzen. (Canton St. Gallen.)
(Corresp.) Die Zeit des fröhlichen Karnevals ist vor
bei — in unsern öffentlichen Blättern sehen wir hievon
nur noch etwelche Kritiken über die in unserer Umge
bung auf die Bühne gebrachten Theatervorstellungen —
- und ich habe diejenigen unseres Bezirkes, nämlich in
Sargans, Flums, Wallenstadt und Mels alle besucht
und im Allgemeinen ist es in jedem Orte zur Befriedi
gung der Zuhörer ausgefallen — besonders in Sargans,
und Flums. — Als ich am Fastnachts-Sonntag einen
Abstecher in unsern freundlichen Nachbarstaat Liechten
stein machte und im östreichischen Wappen resp, im Gast
hause zum „Adler" zu Triefen landete, vernahm ich dort
mit größtem Vergnügen, daß ebenfalls hier und gerade
in dieser Lokalität von der löbl. Triesner'Liebhaberthea
tergesellschaft theatralische Vorstellungen gegeben werden,
welchen Anlaß ich mit Freuden benützte und mich dann
auch auf dem ersten Platze einnistete. — Ich kann nicht
umhin der vortrefflichen Leistungen des Triesner Büh
nen-Personals rühmend zu erwähnen und demselben ein
/,Lebehoch" zu bringen, mit der ermuthigenden Bemer
kung, uns bald wieder so fröhliche, genußreiche und. im-
herhaltende Stunden zu bereiten.
Apropos! Da eben von Triefen die Rede ist, verehr-,
ter Herr Redaktor, thue ich Ihnen kund, daß Sargans
momentan im Begriffe steht, ein Kleinod von Triesen
zu annerixen, zwar nicht an Land, nein da wollen wir
mit den freundlichen Liechtensteiner Nachbarn keine Fehde
es sind auch keine Holz-Gelüste, oh da würde der
Holzhändler Frz. Xav. Panzer von Triesen längst prö-
ttstirt haben und um allgemeine Bundes-Intervention
eingekommen sein, — die Annexion ist, daß die hiesige
Bürgergenosftnschaft f. z. 5 einstimmig Willens ist, dem
siit einigen Monaten hier angestellten Hochn?. Herrn
Kaplan Vicar Florin Kindll von Triesen das Bürger-