Volltext: Liechtensteiner Landeszeitung (1867)

dann find diese Hindemisse beseitigt, auch der arme Fa 
milienvater ist in den Stand gesetzt, seinen Kindern zu 
einer Bildung zu verhelfen, wie sie heutigen TagS ver 
langt wird. 
Die Handels- und Industrie-Gesellschaft in Neuen 
burg Petitionirt bei der Bundesbehörde um Einführung 
des metrischen Maß- und Gewichtssystems, um die Her 
absetzung der internationalen Telegraphentare auf 1 Fr. 
50 Cts. und die Gestattung der freien Anlegung von 
Telegraphen-Linien. 
Kürzlich war in fchweiz. Ztgn. zu lesen: Die Kaise-, 
rin von Oestreich sei zum Besuche ihrer Schwester 
Gräfin Tram, in Zürich angekommen. 
— Die „Bündner Volkszeitung" schreibt über die 
landwirthschaftlichen MiKstiinde Graubündens, wovon 
die Mehrzahl auch bei uns zu finden ist: „Ein großer 
Kehler ist, daß der Bauer in Bünden im Allgemeinen 
in seiner Feldwirthschaft viel zu wenig rechnet. Er ist 
noch sehr wenig gewohnt, Grundkapital und Betriebs 
kapital, Arbeit, Werkzeuge zc. in genaue Berechnung zu 
ziehen, um den Gewinn oder Verlust seines Gewerbes 
wirklich zu finden. Und doch ist bei der Landwirthschaft 
eine solche Rechnung gerade so nothwendig, wie bei der 
Industrie oder beim Handel." — Ein anderer Mangel 
sei der, daß viele Bauern sich mit Gütern überladen, 
verlockt durch leichte Ankaufsgelegenheit infolge Auswan 
derung. Bei Mangel an eigenen Kapital Kräften, ver 
zehren die Zinse den möglichen Gewinn und es geht also 
rückwärts mit dem Wohlstande d^s Bauersmannes. End 
lich findet auch die endlos? Güterzerstückelung gerechten 
Tadel, weil viele kleine Grundstücke sich nicht so gut 
bewirthschaften lassen, als große. 
Punsch belustigt sich über die mikroskopischen Dimen< 
siionen, zu welchen die Damenhüte neuester Mode zu 
sammenschwinden. Er zeichnet einen jungen Ehemann, 
der, die lauterste Verzweiflung im Angesichts, mit allen 
Zehnen in seinen Westentaschen herumsucht; neben ihm 
die holde Gattin, welche mit besorgter Miene fragt: 
„Hast du deine Uhr verloren, lieber Heinrich?" Ant 
wortet Heinrich: „Nein, nein, aber ich hatte dir einen 
neuen Hüt gekauft und weiß nun nicht, wo ich ihn hin 
gesteckt habe." 
Anzeigen. 
Edikt. 
Von dem fürstl. Landgerichte ist auf Ansuchen des 
Hrn. Chr. Wanger von Schaan in Vertretung ver 
schiedener Unterpfandsbesitzer die Einleitung der Ämor- 
tlsirung nachstehender Obligationen bewilligt worden: 
1. Obligat, d. 2. August 1747 ausgestellt zu Gunsten 
der Wochnerischen Erben in Feldkirch, versichert auf 
dem Hause Nr. 53 des Lukas Büchel in Gam- 
prin pr. ....... . 60 fl. R. W. 
2. Obligat, d. 10. Jänner 1784 ausgestellt zu Gun 
sten des Gotteshauses St. Luzi in Chur und ver 
sichert auf dem Gute Ruggeller Grdb. Nr. 2, fol. 
77 pr. . . . ... . . 60 fl. R. W. 
3. Obligat, d. 29^ August 1797 pr. 1000 ff. R. W 
d. 18. Sept. 1800 pr. 3000 ff. R W 
d. 23. Dezbr. 1802 pr. 500 ff. R' W 
ausgestellt zu Gunsten des Joh. Rheinberqer in 
Vaduz und versichert auf den sub fol. ig'g des 
Triesnerberger Hausgrundbuchs eingetragenen der 
Gemeinde gehörigen Realitäten. 
4. Obligat, d. 26. Mai 1801 pr. 507 fl. R. W. 
u. 6. Mai 1801 pr. 300 fl. R. W. 
ausgestellt von der Gemeinde Tnesnerberg zu Gun 
sten des Jak. Lerch in Feldkirch und versichert im 
Trsbger. Hausbuch fol. 166. 
5. Obligat, d. 15. Jänner 1803 ausgestellt zu Gun 
sten des Hm. Hauptmann Otto v. Suarz in Chur 
und versichert auf dem Gute des Franz Hasler in 
Ruggell, Rugg. B. 1 fol. 303 pr. 100 fl. R. W. 
6. Obligat, d. 8. September 1788 versichert zu Gun> 
sten des Hrn. Theodor Enderle in Maieilfeld auf 
dem Hause Nr. 75 des Ant. Bargetzi in Triesen 
pr 200 fl. R. W. 
7. Obligat, d. 18. Jänner 1806 versichert zu Gun 
sten des Sindikus Rederer in Feldkirch auf dem 
Gute Schaan B. 2 fol. 127 des Jof. Strub in 
Schaan pr 67 fl. R. W. 
8. Obligat, d. 23. Novbr. 1780 versichert ursprüng 
lich für Ignatz Matt — später Jos. Ant. Wein- 
zierl in Feldkirch auf dem Gute des Magnus Kai 
ser in Ruggell im Schellb. Grdb. Nr. 2 fol. 371 
pr 100 fl. R. W. 
9. Laut Vermögenstheilung d. 10. Februar 1816 
Nr. 117 des Michael Wlle in Vaduz zu Gunsten 
der Anna M. Wille daselbst auf dem Hause Nr. 
103 in Vaduz versicherte 184 fl. 24 kr. R. W. 
10. Obligat, d. 25. November 1803 und Cession vom 
30. April 1828 versichert auf dem Haufe Nr. 28 
in Ruqqel zu Gunsten des Andr. Walk von dort 
pr. 100 fl. R. W. 
Es werden daher diejenigen, welche aus diesen Obli 
gationen noch Rechtsansprüche zu haben glauben, hiemit 
aufgefordert, bei diesem Gerichte binnen Einem Jahre, 
d. i. bis 15. Jänner 1868, sich zu melden, widrigen^ 
die oberwähnten Urkunden für null und nichtig erklärt 
und die Pfandrechte im Grundbuche gelöscht würden. 
Vaduz, den 14. Jänner 1867. 
Fürstl. l. Landgericht 
Keßler. ^ ^ 
Edelreiser! 
Bei Unterzeichnetem können Edelreiser der besten 
Kernobstsorten in größerer Menge bezogen werden. 
Für die Aechtheit der Sorten wird garantirt. 
Vaduz. Oberlehrer Hinger. 
Curs. 
Für 100 fl Silber wurden in Wien bezahlt: 
Freitag, den t. Februar fl. 128.75 Banknoten. 
Donnerstag, den 7. Februar . . . fl. 126.75 » 
Herausgeber: Gregor Fischer. 
Verantwortlicher Redaktor : vr. Schädler. 
Druck von Heinrich Graff in Feldkirch.
	        

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