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Fabrikation von Holzpapier zum Bau ihrer Reker. —
Die Maienfelder und Fläscher Wuhrbauten sind vom
Bundeörath Dubs besichtigt und gut befunden worden.
— Im Kanton Zürich bestehen gegenwärtig 193 Fabri
ken mit 16,370 Arbeitern, darunter 78 Baumwollen
spinnereien mit 5307 Arbeitern und 22 Webereien mit
1885 Arbeitern. — In einem Freiburger See wurde ein
Wels von nahe an 1000 Pfund wiegend, gefangen. —
Im Thurgau herrscht Ueberfluß an Lehrern. Von 20
Seminaristen konnten nur 15 untergebracht werden. —
Die den Gemeinden angehörenden Primarschulfonds mö
gen in der ganzen Schweiz etwa 30 Millionen Fr. be
tragen. Der größte Theil dieser Summe wurde in den
letzten 30 Jahren zusammengelegt. — Die Graubündtner
Alppässe waren bis zum 24. April schon alle für Räder
fuhrwerke geöffnet, so schnell hat die ungewöhnliche April
witterung den Schnee hinweggefegt. Großer Schnee,
kleines Wasser, hat sich Heuer bewährt. — Der Bun
desrath gibt wegen der Pferdeausstellung 14,000 Fr.
ay den allgemeinen landwirtschaftlichen Verein, 3000
an die Alpenwirthe, 2000 den romanischen Landwirthen,
1000 für Expertisen in der Landwirthschaft. — Gerichts
und Ratbhaus in Glarus kosteten 600,000 Fr. —
Prinz Napoleon hielt sich 14 Tage in der Schweiz auf.
— Die Polizei hat endlich den sehr thätigen Falschmün
zer gefangen, der schweizerische Ein- und Zweifranken-
Stücke fabrizirte. Auch falsche Napoleon (20 Fr.) sollen
cursiren. — Der Bundesrath gibt für jeden auswandern
den Polenflüchtling Fr. 100 Beitrag. — Am 1. Mai
wurde die Bodenseegürtelbahn-Konferenz in München er
öffnet. Die Schweiz sandte die Herren Hagenbuch von
Zürich und Aepli von St. Gallen. — Im Engadin
will man Ernst machen mit der Einführung von Renn^
thieren. — Bayern hat seiner Zeit eine Note an den
Bundesrath erlassen, worin es die bekannte Polenaus-
treibungsmaßregel zu beschönigen sucht. Es sieht doch
wenigstens das Bedürfniß der Rechtfertigung!
Land und Hauswirthfchaftliches.
Kredit für den Bauersmann. Für die Land
wirthschaft bedarf es in unseren Tagen größere Geld
summen, als in früheren Zeiten, weil die Anforderungen
an die Ergiebigkeit der Wirthschaften größer geworden
sind. Die Böden haben höhere Werthe, die Arbeitslöhne
stehen höher, — man muß erhöhte Erträge erzielen, da-
üer öfter und tiefer pflügen zc., — deshalb bedarf man
kräftigere und mehr Zugthiere, man hat stärkeren Fut
terbau zu treiben, mehr Nutzvieh zu halten, der Dünger
sollte vermehrt werden, — man hat Ziegeleien, Bren
nereien, Brauereien, Torfstiche zc. zu betreiben, und was
man noch alles aufzählen konnte. Zu solchen Dingen
bedarf es mehr Geld und doch ist das Baarvermögen
der Landbesitzer meistens nicht gestiegen, sondern ge
sunken.
Das im Lande und außerhalb desselben flüssig zu
machende Geld nehmen der Handel, die Fabriken, die
Gewerbe, die Eisenbahnen :c. für sich in Anspruch. So
kann der Landwirth nur schwer an baares Geld kom
men und doch sollte.er gerade ausreichendere Geldbeträge
in Händen haben.
„Noth lehrt beten." Die Noth ist unter den Land
wirthen da und ist in stetem Zunehmen begriffen. Da
gehen sie dann daran, sich ins Nachdenken und in Folge
dessen ins Handeln zu schicken. Und das ist recht! —
Sie verbinden sich nämlich zu landwirthschaftli-
chen Kreditvereinen. Ein solcher Verein, der
aus 30—50 ja 100 und mehr Mitgliedern besteht, haf
tet gemeinschaftlich für die aufgenommenen Gelder; wenn
auch ein oder der andere Schuldner verdirbt und zah
lungsunfähig wird, wie das unvermeidlich ist, so steht
der ganze Verein für ihn zur Zahlung ein. Durch die
ses Zusammenstehen der Bauersleute bekommen sie leich
ter und größeren Kredit, als der Einzelne. Kredit aber
ist -— Geld.
Im Königreich Sachsen gibt's schon längere Zeit
einen landwirtschaftlichen Kreditverein, der sich vortreff
lich bewährt. In Bayern haben sie gleichfalls damit
angefangen. Jetzt will auch preußisch Schlesien einen
solchen Verein gründen. Aeltere Verbände für Ritter
gutsbesitzer gab's hier schon längst nach früherer steifer,
schwerfälliger Form. Man will nun aber einen Verein
gründen für große und kleine Landwirthe, für Besitzer
und Pächter zugleich — und das ist ein sehr wichtiger
Fortschritt, der sich in seinen guten Folgen bald als ein
solcher erweisen wird. (Nach der „Bztg.")
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kostet ^ Originaltons zu der am 24. und
26. Mai 1865 unter Garantie der Regierung
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welch' letztere in ihrer Gesammtheit 14800 Ge
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Herausgeber: Gregor Fischer.
Verantwortlicher Redaktor: vr. Schädler. '
Druck von I. Graff's Wittwe in Feldkirch.