Volltext: Liechtensteiner Landeszeitung (1865)

Rücksicht nehmen. — Pater Theodos ins hatte sein 
Leben bei 3 Gesellschaften um 120,000 Frs. versichert. 
— In dem kleinen Kamon Glarus beträgt das Steu 
erkapital 66^/2 Mill. Frs., im Jahre 1849 betrug es 
28 Millionen. — Der Kanton St. Gallen gibt seinen 
Lehrern von nun an Alterszulagen von 5 zu 5 Jahren 
und zwar 50, 100, t50, 200 Fr. jährlich. — Die Ge 
meinde Seewis im Prättigau hat beschlossen, einen eige 
nen Gemeinde-Förster anzustellen, damit die Ge 
meindewaldungen in bessere Ordnung gebracht werden. 
Amerika. New-Aorker und andere Blätter melden, 
daß man in New-Uork einer ganzen Bande auf die Spur 
gekommen sei, welche aus der Falschwerbung in der 
Weise ein Geschäft machte, daß man Kerle, die wieder 
holt desertirt waren, oft am gleichen Orte wieder anwarb 
und daß sich dabei sogar Rekrutirungsosfiziere betheilig 
ten. So sitzt im Hafenfort ein Kerl, der nicht weniger 
als 27 Mal desertirt war und damit wenigstens 10 bis 
12,000 Dollars „gemacht" hat. Der Ueberfüllung der 
Grant'schen Armee mit derartigen Subjekten schreibt man 
es zu, daß es mit der ehemaligen Potomakarmee nicht 
vorwärts gehen will. 
— Es ist doch gut, wenn man die Leute zur Im 
pfung ihrer Kinder anhält. In einem Appenzeller 
Dorfe sind die Blattern in 7 Haushaltungen ausgebro 
chen und zwar ohne Ausnahme nur in solchen, wo die 
Kinder nicht geimpft waren. 
— Ein St. Galler Auswanderungsagent hat in der 
letzten Zeit mehrere Vorarlberger Familien, 30 Köpfe 
zählend, nach Amerika befördert. 
-— Bereits am 20. Februar sind die Störche im 
Zürcherland angekommen. Gleiches erfährt man auch 
aus Deutschland (Maingegend). 
— Die Feldk. Ztg. vernimmt gerüchtweise, es seien 
kürzlich auf dem Tannberge beim Uebergang über das 
Gebirg 6 böhmische Musikanten durch eine Schneelawine 
verschüttet worden. 
— Wasser und Land im Menschen. Wie die 
Erdoberfläche größtenteils aus Wasser besteht, so auch 
der ganze Mensch. So fest und trocken wir uns und 
Anderen auch vorkommen mögen, besteht doch Jeder von 
uns aus 70 Theilen Wasser und nur 30 Theilen fester 
Masse, da selbst in den festesten Theilen, wie in den 
Knochen, sich sehr viel Wasser und Flüssigkeit befindet. 
Eine vollständig ausgetrocknete Leiche, die vorher 200 
Pfund wog, ist dann nur noch 50 bis 60 Pfund schwer. 
Von dem in uns befindlichen Wasser scheiden wir täg 
lich 2 bis 3 Pfund durch die Hausausdünstung und 6 
bis 8 Pfund durch das bloße Athmen aus. Dieses 
Wasser muß immer frisch ersetzt werden, so daß es unter 
allen Bedingungen gut und gesund ist, nicht nur viel 
flüssige Speisen zu genießen, sondern auch hübsch reich 
lich dazu zu trinken. Je reiner das Wasser, desto besser. 
Bier, Kaffee, Thee, Wein, auch wohl ein kleines Glas 
Branntwein könnten dabei dem Gesunden nichts schaden. 
Im Gegentheil thun sie mäßig genossen, — gute 
Dienste. Hauptgetränk sollte aber immer gutes, reines 
Wasser bleiben. 
Druck von I. Graff's 
— Eine ergreifende Scene trug sich in Berlin 
bei dem letzten Lazarethbesuche des Königs zu. Der 
König erblickte einen Mann, der beide Arme und Beine 
verloren hatte, und fragte ihn, ob er irgend einen Wunsch 
habe. Der Verstümmelte antwortete: „Majestät, lassen 
Sie mich erschießen." Tief erschüttert sagte der König, 
daß er diesen unchristlichen Wunsch nicht erfüllen könne. 
Hierauf brach der Unglückliche in Verwünschungen gegen 
den Arzt aus, der ihn geheilt hatte. Der Könrg wandte 
sich ab und weinte. 
— Die feuerspeienden Berge Aetna und Vesuv 
wechseln einstweilen mit einander ab, um die Leute in 
Neapel und Sicilien in Schrecken zu halten. Der Aetna 
speit aus vier Schlünden und hat bereits drei tiefe Thä 
ler mit Lava ausgefüllt. 
Zur Nachricht. 
Das Landesgesetzblatt sammt Verfassung und 
Amtsinstruktion der Staatsbehörden ist bei der Redaktion 
um 50 kr. vollständig zu kaufen. Es wird auch der 
Einband besorgt. Anmeldungen baldigst. 
Anzeigen. 
Kundmachung. 
Am 16. d. M. Nachmittags 2 Uhr wird beim Rößle- 
wirth Batliner dahier die der Gemeinde Mauren gehö 
rende Sägemühle in der Nahe vom Schaanwald an den 
Meistbiether verpachtet. — Mit dieser Sägemühle ist 
auch eine kleine Wohnung und die Benützung von zirka 
800 Klafter Pflanzboden verbunden. — Die Pachtbe 
dingungen können beim Unterzeichneten eingesehen wer 
den. 
Mauren, den 6. März 1865. 
Johann Georg Matt, 
Ortsvorsteher. 
Verkauf einer Mühleinrichtung. 
Eine complette Mahl-Mühl-Einricbtung in fester neuer 
Eonstruktur, bestehend in 3 Mahlgängen, 1 Gerbgang, 1 
Korncylinder, 1 Mehlcylinder, 1 Griesabrader und 1 
Griesstäube sammt allem erforderlichen Zubehör ist an 
solide Hand zu billigen Bedingungen zu verkaufen. Nä 
heres bei der Erpedition dieses Blattes zu erfahren. 22 
Curs. 
Für 100 fl. Silber wurden in Wien bezahlt: 
Samstag, den 4. März . . . . fl. 111. Banknote?. 
Donnerstag, den 9. März . . . fl. iio.50 » 
Herausgeber: Gregor Fischer. 
Verantwortlicher Redaktor: vr. Schädler. 
Nächste Nr. in 8 Tagen, 
Wittwe in Feldkirch.
	        

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