denfalls ein HolzlooS, wodurch ihr allernothwendigster
Hotzbedarf gedeckt ist. DaS Armenloosholz kann nicht
nur in Bezug auf das Maß, sondern auch der Qualität
Nach Hmnger sein; eS kann z. B. in Astholz, in Prü-
gelholz?MM w. bestehen. Aber Loosholz gehört ihnen
nach'dem Gemeindegesetz im allgemeinen ebenso wie den
wohlhabendem Bürgern. Wie ungerecht und unbillig
wäre es, eine Familie die vielleicht durch zwanzig Jahre
hindurch die Gemeindelasten getragen hat, von dem Bür-
gerlooSholz auszuschließen, weil sie verarmt ist. Die ar
men Gemeindeangehörigen haben nach §. 30 der Wald
ordnung auch noch das Recht, dürres auf der Erde lie
gendes Holz und Zapfen unentgeldlich zweimal in jeder
Woche nach Erwirkung eines vom Ortsvorstande zu er
theilenden Erlaubnißscheines, zu sammeln. Der ungün
stige Stand unserer Gemeindewaldungen ist bekannt und
man hat allen Grund, dieselben möglichst zu schonen.
Allein ist man in den Gemeinden genöthigt, das Holz
zu sparen, so sollten doch die wohlhabendem Bürger
billiger Weise mit dem Sparen zuerst bei stch anfangen,
und nicht bei den Armen. Es herrscht im Lande immer
Noch eine große Holzverschwendung. Die Einführung
zweckmäßigerer Kochherde und Oefen, würde eine große
Holzersparniß ermöglichen. Ungerecht ist es den armen
Gemeindeangehörigen das Loosholz zu entziehen, um die
Gemeindewaldungen zu schonen.
Korbweidenpflanzungen — sind Goldgruben.
Die Korbweide gedeiht am liebsten in feuchtem Grunde,
an FlußLtfern, Bächen zc. Sie liefert ein werthvolles
Material zu Korbflechterarbeiten, zu Faschinen und zum
Binden. In der obern Maingegend, bei Lichtensels in
Bayern, liegen zwei Dörfer: Michelau und Schney.
Außer einem kräftigen Bauernstande arbeitet alles Jung
und Alt, auch Madchen und Kinder, am Flechten von
Korbwaaren und an beiden Orten ist schon seit vielen
Jahren kein Dienstbote oder Taglöhner mehr zu bekom
men. Michelau liefert jährlich für 200,000 fl. Körbe
und Schney für 400,000 fl. Korbwaaren und 100,000
st. Porzellan. Da Alles Geld verdient und jeden Sams
tag Zahltag ist. herrscht unter den Arbeitsleuten jeden
Sonntag ein ungeheurer Jubel.
Auch im Würtembergischen soll stch eine große Korb-
flechterei befinden. Da man in Würtemberg nicht aus
reichendes Material erzeugt, so bezieht man die Weiden
aus Frankreich, den Zoll-Centner um 9—10 fl, Oe.W.
— An den Mainufern sind seit 6—10 Jahren große
Weidenpflanzungen angelegt worden. Wahrscheinlich
wären auch die Gelände zwischen Damm und Rheinwuhr
recht gut zur Weidenpflanzung geeignet. Das würde
mehr Geld abwerfen als Erlenpflanzungen! Wer pro-
birt's? —
— In Würtemberg halten tüchtige Wanderlehrer, z.
B. Inspektor Fritz, „landwirthschaftliche Vorträge" über
Vermehrung des Futterbaues, über die starke Eoncurrenz
der ungarischen Früchte, über Anlegung von Fortbildungs
schulen, neuer Feldwege und Baumschulen zc. Alle diese
Versammlungen waren von Einheimischen und Auswär
tigen zahlreich besucht und die Verhandlungen sehr leb
haft.
Anzeigen«
Holzversteigerung.
Montag den 6. März, Nachmittag 2 Uhr, werden
im Adlerwirthshause zu Triefen
270 Klafter Buchenholz
theils gegen baar, theils gegen Terminzahlung öffentlich
von der Gemeinde Triesen versteigert Das Holz ist ne
ben der Landstraße zwischen Balzers und Triesen aufge
fahren; die nähern Bedingungen werden bei der Verstei
gerung bekannt gegeben.
Triesen, bei Vaduz, 20. Februar 1864.
Im Auftrage des Gemeinderathes.
Versammlung
des
landmrchschaftlichen Vereins
Dienstag, den 28. Februar, Nachmittags 2 Uhr auf dem
Schlosse zu Vaduz.
Verhandlungsgegenstände sind:
1. Rechnungsablage pro 1864,
2. Wahl neuer Vorstände,
3. Besprechung von Vereinsangelegenheiten.
Eine besondere Einladung auf anderem Wege
findet nicht statt.
Vaduz, 20. Februar 1865.
Gr. Fischer,
Präsident.
Verkauf einer Mühleinrichtung.
Eine complette Mahl-Mühl-Einrichtung in fester neuer
Eonstruktur, bestehend in 3 Mahlgängen, 1 Gerbgang, 1
Korncylinder, 1 Mehlcylinder, 1 Griesabräder und 1
Griesstäube sammt allem erforderlichen Zubehör ist an
solide Hand zu billigen Bedingungen zu verkaufen. Nä
heres bei der Erpedition dieses Blattes zu erfahren. 21
Curs.
Für t00 fl. Silber wurden in Wien bezahlt:
Samstag, den 18. Februar . . . fl. ii2.l5 Banknote«.
Donnerstag, den 23. Februar . . . fl. m.85 »
Herausgeber: Gregor Fischer.
Verantwortlicher Redaktor - vr. Schädler.
Nächste Nummer in 14 Tagen.
Druck von I. Gra 's Wittwe in Feldkirch