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ze zum Aufbau ihres Leibes braucht; der Stallmist aber
enthalt nicht alle die erforderlichen Bestandtheile. —
Jetzt kommt die Hauptsache. Alle Knollen, die in Nr.
I und II gewachsen waren, wurden krank, jene aber von
Nr. III sind noch heute gesund. Kuhmist vermag also
die Erdäpfelpffanze nicht vollständig zu ernähren; sie
wird krank, wie ein schlecht genährter Mensch. Das
aber, was das Gedeihen und den Ertrag einer Pflanze
befördert, das verhütet auch die Krankheit; gute
Nahrung ist in den meisten Fällen und auch hier die
beste Medizin. Freilich kann man auch zuviel thun —
sonst würden reiche Leute von jeder Krankheit verschont
bleiben. — Die Ursache der Erdäpfelkrankheit liegt nicht
in der Luft, nicht im Rauche der Dampfmaschinen und
auch nicht im verdorbenen Zeitgeiste, sondern im ausge
hungerten, verarmten, schlechtgenährten Ackerboden. Es
ist kein Zweifel, daß die Trauben- und Seidenwürmer an
derselben Ursache, an mangelhafter Nahrung, erkranken
und wir haben diese Krankheiten als eine Erbsünde von
unsern Ahnen überkommen. Die haben das Ackerland
ausgeraubt undwir thun desgleichen und vererbenden
stets mehr geschundenen Boden auf unsere Kinder.
Doch mein Gewährsmann soll selbst reden. „Nirgend
wo", sagt er, „und an keinem Orte ist es bis jetzt ge
lungen, durch alle seither üblichen Mittel die Wiederkehr
der Traubenkrankheit zu verhüten; da wo in den ersten
Jahren das einmalige Bestäuben mit Schwefel den Trau
benpilz vertrieb, reicht die viermalige Anwendung dessel
ben jetzt nicht mehr hin, um die Traubenernte zu retten,
und mit Bestimmtheit läßt sich voraussehen, daß in einer
Reihe von Jahren das Schwefeln völlig erfolglos sein
wird.
Die Seidenraupenkrankheit beruht wesentlich darauf,
daß die Maulbeerblätter diejenigen Bestandtheile, welche
zur Ernährung des Thieres nothwendig sind, nicht mehr
in der richtigen Menge und Beschaffenheit enthalten, oder
was das nämliche ist, daß der Boden die zur Erzeugung
derselben nothwendigen Bedingungen nicht mehr abzuge
ben vermag, indem man sie demselben seit Jahrhunder
ten, ohne Wiederersatz, entzogen hat; die Seidenwürmer,
mit diesen Blättern ernährt, sterben vor dem Einspinnen,
und so hat denn die Seidenernte in Oberitalien an
Qualität und Quantität seit 16 Jahren stetig abgenom
men.
An allen Orten, wo die Traubenkrankheit herrscht, lie
fert auch der Maulbeerbaum keine Seide mehr, und da,
wo der Seidenwurm Seide spinnt, ist auch der Wein
stock gesund. ^ .
Die Seidenraupe wird nicht krank und liefert <velde,
wenn sie mit Blättern von neugepflanzten Bäumen oder
Sträuchern ernährt wird, von Orten, wo nie ein ahn«
licher Baum gewachsen ist und wo der Boden seinen
vollen Gehalt an Pflanzennährstoffen noch besitzt.
Von der Größe und dem Umfange beider Uebel m
Italien, ist es schwer, eine Vorstellung zu geben. An
den meisten Orten gewinnt man seit zehn Jahren keinen.
Wein mehr, der in Italien als Nahrungsmittel dieselbe
Bedeutung hat, wie das Bier in Deutschland; und durch
den dauernden Ausfall der Seidenernte schwindet de?
Reichthum der Lombardei, und das Land geht einer dau
ernden Verarmung entgegen. Hunderte von Familien,
welche früher im behaglichsten Wohlstande lebten, sind
in Dürftigkeit versetzt. Landgüter am Comer-See mit
prachtvollen Villen, welche früher ein Einkommen von
hunderttausend Franken gewährten sind für den fünften
Theil ihres früheren Preises unverkäuflich, und der Hun
ger zwingt die arbeitende Bevölkerung, welche ehedem in
den zahlreichen Seidenspinnereien lohnende Beschäftigung
fand, zu massenhaften Auswanderungen.
Das ist das große Geheimniß, daß der Mensch, aus
Erde geschaffen, wenn er seine Fortdauer sichern will, die
Erde in der rechten Weise pflegen muß, welche ihm die
wichtigsten Elemente seines Leibes geliefert hat, und daß
die Verletzung dieies großen Gesetzes, in der mannigfal
tigsten Weise, sich an seinen Kindern und Nachkommen
rächt, bis ins tausendste Glied."
Wie und wo bekommt man aber solchen chemischen
Dünger? hör ich fragen. Das will ich ein ander Mal
besprechen.
Berichtigung: Beilage zu Nr. 4, S. 2, Sp. 2,
Zeile 24 v. u.: Präsid.: Nein.
Curs.
Für 100 sl. Silber wurden in Wien bezahlt:
Samstag, den 13. Februar . . . . sl. t 18.75 Banknoten.
Mittwoch, den 17. Februar. . . . fl. 118. »
Herausgeber: Gregor Fischer.
Verantwortlicher Redaktor: vr. Schädler.
Hiezu eine Beilage.
Cude Februar 1864
Ziehung der Kadischen Eisenbahn - Loose.
Der Verkauf dieser AnlehenSloose ist in allen Staaten gesetzlich erlaubt.
des Anlehens sind: t4mal fl. 50,000, 5-imal fl. 40,000, 12mal fl. 35,000, 23mal
» ll- l 0,000, 40mal fl 5000, 58mal fl. 4000, 366mal fl. 2000, tS44mal fl. 1000, l770mal
fl. 250, bis abwärts jetzt fl. 48; überhaupt 400,000 Loose gewinnen 400.000 Prämien.
1 Loos für ebige Ziehung kostet ö. W. fl. 3.
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a.» m und Ziehungslisten erhält Jedermann gratis und franco. Gefällige Aufträge bis zu den klein
sten Bestellungen werden gegen Baarsendung pünktlichst ausgeführt. " ^
Jakob Lindheimer junior,
Staats-EffekteN'Händlung in Frankfurt am Mai«.
Druck »»n I. Sraff't Wittwe in Zeldkirch.