Volltext: Liechtensteiner Landeszeitung (1864)

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' Die Gemeinde Balzers hat sich endlich nach Langem 
gutwillig herbei gelassen eine Strecke alten Wuhres 
sammt Wuhrkopf oberhalb Trübbach derart zurück zu 
setzen, daß eine dort vorhandene Verengung des Fluß 
bettes beseitigt wird. 
Bei früheren Unterhandlungen mit den Bevollmäch 
tigten des Kantons St. Gallen konnte deßwegen kein 
Abkommen zu Stande kommen, weil die beigezogenen 
Vorsteher von Balzers gegen jeden Vorschlag die größte 
Abneigung zeigten und unter keinen Umständen auf eine 
Zurückziehung des 70 Fuß weit in das Flußbett vorra 
genden, schädlichen Kopfes einwilligten. 
Hier muß zur Beleuchtung beigefügt werden, daß St. 
Gallen nach alten Abkommnissen mit Balzers selbst und 
laut Verträgen im Rechte stund — unter gewissen Um 
ständen — auf Beseitigung der gefährlichen Verengung 
von Seite Balzers zu bestehen. 
DaS unlängst erfolgte Abkommen beider Regierungen, 
laut welchem nicht das Wuhr. sondern nur der ebenfalls 
vorragende Damm gegen eine Entschädigung von Frc. 
5000 in einer Länge von 1200 Fuß zurück gesetzt wer 
den sollte, wurde von der Gemeinde Balzers mit großer 
Erbitterung bekämpft. Dieselbe weigerte sich bekanntlich 
bei Herstellung des neuen Dammes selbst Hand anzule 
gen. Ja man konnte im ganzen Ländchen von himmel 
schreiendem Unrechte, und schuldlosen Schlachtopfern fabeln 
hören. Auch wurde, wie bei früherer Gelegenheit wie 
der viel Verkauf und Verrath getrieben. Männer selbst 
die sonst zur aufgeklärten Klasse zählen, sahen den Rhein 
bereits schon dem Bergfuße entlang über die Triesner- 
Rüfe weg sich verheerend über die Felder bis Vaduz und 
Schaan ergießen. 
Einige Mitglieder des Gemeinderathes haben sich je 
doch in der letzten Stunde noch eines Besseren besonnen 
und selbst zum erwähnten neuen Abkommen angerathen, 
welchem der ganze verstärkte Gemeinderath beigetretten ist. 
Die Entschädigungssumme bleibt die gleiche. 
Hoffentlich wird alles zum Besten ausfallen und die 
Schreier, welche immer gleich bereit sind die Regierung 
und ihre Organe blind und lieblos zu verurtheilen, wol 
len dies als Entgegnung auf ihren gewaltigen Lärm 
und als kurzgefaßte Aufklärung des Sachverhaltes hin 
nehmen. 
Correspondenz: Hchw. Hrn. Pfr. N...r: Besten Dank 
für die Mittheilung. 
Berichtigung: Nr. 25 Artikel »Gemeinderath«: Zeile 17 
». oben, lies: unter »fein« despotisches Zoch; Zeile 27 v. ob. 
lies: Wer »nun« da glauben wollte . Im Artikel »Rei 
nigen der Obstbäume«: Ziffer 4, Zeile 3 lies: der »Wunden 
stelle« anstatt »Wurzelstelle«. Am Ende des Artikels ist das 
? mit ! zu vertauschen. 
Anzeigen. 
Kundmachung. 
Donnerstag den 15. Dezember d. I. findet die 
neuerliche versteigerungsweise Verpachtung der km Mühle- 
holz nächst Vaduz befindlichen fürstl. Wasserwerke, be 
stehend 
a. in 2 Mahlmühlen mit je 3 Mahlgängen und den 
nöthigen Putzmaschinen, 
b. in einer Gersten- und Fesenrölle mit 2 Mahlgängen, 
e. in einer Hanfreibe, 
6. in einer geräumigen Wohnung, verbunden mit der 
Wein- und Bierschankgerechtigkeit, sowie den nöthigen 
Oekonomiegebäuden, 
e. in einem um die Wasserwerke gelegenen Baum- u. 
Gemüsegarten im Flächenmaße von circa i765^>Klstr. 
und einer weitern zwischen den Mühlen befindlichen Bo 
denfläche von 749 HZKlftr., 
auf 3 nacheinander folgende Jahre vom 1. Jänner 1865 
angefangen, statt. 
Pachtlustige werden hiezu mit dem Beisatze eingeladen, 
daß die Lizitationsbedingnisse Hieramts während den ge 
wöhnlichen Amtsstunden eingesehen werden können. 
Fürstl. Liechtensteinische Domänen-Verwaltung 
Vaduz, den 1. Dezember 1864. 
Urbanek. 
Vru« »on I. Graff's 
Spielwerke 
mit 4—24 Stücken, worunter Prachtwerke mit 
Glockenspiel, Trommel und Glockenspiel, mit Flöten 
spiel, mit Himmelsstimmen, mit Mandolinen; ferner: 
Spieldosen 
mit 2—12 Stücken, worunter welche mit Necessai- 
ren, fein geschnitzt oder gemalt, sowie Cigarentempel, 
Schreibzeuge und Schweizerhäuschen mit Musik, 
stets das Neueste empfiehlt 
I. H. Heller in Bertt. - l^neo 
Defekte Werke oder Dosen werden reparirt. 
Curs. 
Für 100 fl. Silber wurden in Wien bezahlt: 
Samstag, den 26. November ... st. 116. Banknote^ 
Mittwoch, den 7. Dezember . . . fl. 116.25 » 
Herausgeber: Gregor Fischer. 
Verantwortlicher Redaktor: vr. Schädler. 
Wittwe in Feldkirch
	        

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