Volltext: Liechtensteiner Landeszeitung (1863)

Liechtensteiner Landeszeitung. 
Vaduz, Samstag Nrv. RS den 10. Okt. 1863. 
Dieses Blatt erscheint monatlich regelmäßig 2mal, nur zur Zeit der Landtagsverhandlungen öfter, und kostet für das 
Fürstenthum Liechtenstein ganzjährig 1 fl., auswärts 1 fl. 50. — Einrückungsgebühr für die gespaltene Zeile 4 Nkr. — 
Man bestellt die Zeitung in Vaduz bei der Redaktion und in Feldkirch bei der löbl. Wagner'schen Buchhandlung. — Gesetze 
und Verordnungen erscheinen in einer Beilage, wofür ganzjährig 50 Nkr. ferner zu bezahlen sind. 
Jur Nachricht. 
Mit Oktober kann auch vierteljährig, für die Monate Oktober, November, Dezember, mit 25 Nkr. 
auf unser Blatt abonnirt werden. 
Diejenigen Herren Abonnenten, welche mit den Beträgen noch im Rückstände sind, wollen solche 
gefälligst berichtigen: in Feldkirch an die löbl. Wagner'sche Buchhandlung, in der Schweiz (3 Fr. 75, 
mit Gesetzblatt 5 Fr) per Post franco, im Jnlande an die in Nr. 4 bezeichneten Herren. 
Eine Ausstellung von Pferden, Vieh, Schweinen, 
Ackererzeugnissen, Obst, Trauben, Bienenprodukten, 
Haus- und Ackergeräthen 
wird am 15. Oktober zu Vaduz abgehalten werden. Es 
ist dies die erste derartige Ausstellung in unserem Länd 
chen. Von verschiedenen Einwohnern sind bereits An 
meldungen von Gegenständen und Thieren gemacht wor 
den, doch könnten sie zahlreicher sein. Viele Leute sind 
mit dem Wesen einer Ausstellung noch zu wenig bekannt 
sie haben oft gar keinen Begriff davon. Es ist daher 
nützlich über die angekündigte Ausstellung einige aufklä 
rende Worte zu sagen. 
Man hat die Absicht in Zukunft regelmäßig alle 2—3 
Jahre eine solche Ausstellung abzuhalten, so zwar, daß 
sie bald in dieser bald in jener Gemeinde abgehalten 
wird. Vaduz macht den Anfang. Hiebei sollen die 
schönsten und am besten gepflegten Thiere, große und 
schöne Ackerfrüchte, zweckmäßige Hausgeräthe zur allge 
meinen Ansicht und Einsicht aufgestellt werden. Das 
vorzüglichste aus jeder Klasse erhält Preise, und die Na 
men der Eigenthümer werden öffentlich genannt. 
Für dieses Jahr kommen folgende Summen zur Ver- 
theilung: 
1. Für Mutterpferde, von 1 bis 8 jährig, trächtig 
oder nicht, 110 fl. 
2. Für Zuchtstiere 160 fl. 
3. Für Kühe und Rinder ea. . . . 130 fl. 
4. Für Schweine gegen 70 fl. 
5. Für Geräthe 40 fl. 
6. Für Ackergewächse 50 fl. 
7. Für Obst, Wein, Trauben, Bienen 60 fl. 
Aus jeder Klasse werden mehrere Preise vertheilt wer 
den, wahrscheinlich gibt es deren für jede Klasse mehr 
als 10, große und kleiM 
Unsere Landwirthe kWen aus dieser Angabe sehen, 
daß eine für unser kleines Land gewiß nicht unbedeu 
tende Summe aufgebracht wurde. Möchten sie sich nun 
recht zahlreich mit ihrem Vieh und ihren Erzeugnissen ein- 
finden. Besonders aus der Klasse der Ackergewächse ist 
noch wenig angemeldet. Das läßt sich noch einholen. 
Bringet eure Türkenkolben, eure schönsten Rüben, Run- 
keln, Kürbisse, Hanfstengel, zubereiteten und gehechelten 
Hanf, Flachs, Lein, Oele (Raps), Erbsen, Kartoffel, 
kurz alles was schön und groß gewachsen oder sonst 
merkwürdig ist. 
Meldet es noch heute bei den untengenannten Mit 
gliedern des Vereins oder bei eurem Lehrer an oder sen 
det es sogleich hieher. Noch bis Dienstag Abends wer 
den Gegenstände angenommen. Nun frisch herbei zum 
Wettkampf, das Beste erhält den Preis! Mit Besorgung 
der Ausstellungsgeschäste sind beauftragt: 
Herr Landrath Kind, Gamprin. 
„ Richter Marrer, Eschen. 
„ Andre Bartliner, Eschen Nr. 124. 
„ Albert Schädler, Nendeln. 
„ Landesthierarzt Wanger, Schaan. 
„ I. F. Schlegel, Schaan. 
„ Altrichter Andreas Nigg, Balzers. 
„ Lehrer Frömmelt, Triefen. 
„ Lehrer Beck, Triefenberg 
„ Bürgermeister Marrer, Vaduz. 
Deutschland. 
Liechtenstein. Vaduz, 3. Oktober. Die Trauben 
find bei uns im Zustand völliger Reife. In den Wein 
bergen selbst ist von der Krankheit keine Spur; man ver 
spricht sich einen vorzüglichen Wein. Am Montag den 
12. beginnt die Weinlese. 
— kt. 0. In dem Bezirk Werdenberg wird jetzt eine 
Steuerrevision vorgenommen. Dasselbe geschieht 
auch in andern Orten des St. Gallcr Kantons; der: 
Staatssäckel macht eben größere Ansprüche, auch gilt es 
manche Unebenheiten in der bisherigen Steuerumlage aus 
zugleichen. Mancher wird durch diese Schätzung bedeu 
tend reicher, ohne daß fein Besitz auch nur um Klafter 

	        

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