Volltext: Liechtensteiner Landeszeitung (1863)

,Her Hehler ist- .so bös als: der Stehler/ ^ sagt, das 
Sprüchwort! ^ ^ ^ ^ 
Ein verMMter Feldhüter wäre freilich zum Schutze 
des ObsieH und- derFeldsrüchte und zur Anzeige der 
Obst- M Felddiebstähle und Beschädigungen eine sehr 
nothwendige Person. V 
Voriges JHr kamen Fälle vor, daß sich die Frechheit 
in. umzäunte. Gärten ganz in der Äähe der Wohnungen 
wagt^ und' nächtlicherweile reich behangene Obstbäume 
entleerte und die unter denselben gepflanzten Gemüse zer 
stampfte, daß sie unbrauchbar waren. Gegen solche und 
ähnliche Frevel helfen nicht Worte, sondern nur energi 
sche Strafen; und nur dadurch werden wir größere Si 
cherheit des Obstes erlangen und die Baumzüchter zu 
Verbesserungen ermuthigen. Z. 
Ho l z e r s p a r n i ß. Kochherde. 
Nachdem früher fast, überall eine große Verwüstung 
der Wälder geherrscht, widmet man jetzt in den meisten 
Staaten der Waldwirthschaft eine ganz besondere Auf 
merksamkeit. Auch in unserem Lande ist an Stelle der 
früher üblich gewesenen Mißhandlung der Wälder eine 
rationelle Bewirthschaftsmethode getreten. Man strebt 
allen Ernstes darnach, den Holzbedarf des Landes durch 
eine geregelte Waldwirthschast und durch Beschränkung 
des Holzbezugs aus den Gemeindewäldern zu sichern. 
Vieles wird dadurch erreicht, jedoch bei weitem nicht 
alles. Die allgemeinen volkswirtschaftlichen Grundsätze 
verlangen, daß man nicht nur auf eine erhöhte Holz 
produktion, sondern auch aus größere Holzersparniß sein 
Augenmerk richte. Der Holzverbrauch im Lande ist ge 
genwärtig noch so abnorm groß und widersinnig, daß 
die Regierung, und insbesondere der landwirthschaftliche 
Verein es als Hauptaufgabe ansehen sollte, zweckmäßige 
Einrichtungen zu einer umfassenden Holzersparniß in 
Vorschlag zu bringen. . Unter diese Einrichtungen zählen 
wir hauptfächlich zweckmäßigere Feuer- und Kochherde. 
Im Kanton Graubunden hat man in mehreren Gemein 
den z. B. in Zizers, Igis, Bärschis u. s. w. jeder orts- 
bü.rg.erlichen Familie aus Gemeindekosten Kochherde ange 
schafft. Dort nahmen die Ortsvorstehungen die Sache 
iy dje Hand und führten die Unternehmung ohne große 
Schwierigkeiten aus, indem man z. B. den Erlös ver 
kauftes Gemeindeivaldullgen zur ersten Anschaffung ver 
wendete. Diese Kochherde Haben sich, in wenigen Jahres 
mehr als bezahlt und überhaupt so zweckmäßig erwiesen, 
daß ihre früheren Gegner vollständig gewonnen wurden 
und daß insbesondere die ärmere Bevölkerung die neue 
Einrichtung segnet. Man braucht zur Empfehlung die 
ser Kochherde nur zu erwähnen, daß wenigstens die Hälfte 
Brennmaterial und an Zeitaufwand erspart 
wird. Welch bedeutende Summe würde dadurch sicherlich 
im Ande, itt Erspärung gebracht! Wie sehr könnten 
die KaKer geschönt werden! 
Der'geringes Berbmuch von Brennmaterialien hängt^ 
jchoch fticht blos voll der Konstruktion des Kocbb'etdes. 
. Druck von I. Graff' 
sondern auch von einer geregelten sorgfältigen ^ Behand 
lung , desselben ab. Allein man hat keinen Grund vyn 
unserer weiblichen Bevölkerung in. dieserMeziehüng 
ringere Erwartungen zu hegen, als von der der genann 
ten Gemeinden des Kantons Graubünden erfüllt wurden^ 
Wir beschranken un-s hier aus das Gesagte, und spre 
chen nur noch den Wunsch aus, daß bei der im kom- 
mendenHerbstehier stattfindenden landwirthschastlichenAus- 
stellung auch Musterkochherde unter Angabe der Preise 
ausgestellt werden möchten, um der angeregten gemein 
nützigen Einrichtung so schnell als möglich Eingang zu 
verschaffen. / 
Landwirthschaftliche Ausstellung. Der land 
wirthschaftliche Verein hat beschlossen, daß im Oktober 
dieses Jahres zu Vaduz eine Ausstellung von Pferden, 
Vieh, Schweinen, Ackerfrüchten, Obst, Trauben, Wein, 
Bienen- und Seidenzuchtsprodukten, Ackergeräthen statt 
finden soll. Es-, wird damit zugleich eine Preisvertheilung 
für die schönsten Erzeugniße und ein allgemeiner Vieh 
markt verbunden. Die fürstliche Regierung erließ ein 
Kreisschreiben an sämmtliche Orlsvorstände, Geistliche 
und Lehrer mit der Aufforderung, die vom landwirth- 
schaftlichen Vereine bestellten Kommiffonsmitglieder auf 
alle Weise zu unterstützen. Wir wünschen, daß sich recht 
zahlreiche Anmeldungen für diese Ausstellung ergeben, 
und daß sich ein erfreuliches Bild unserer landwirtschaft 
lichen Zustände darbieten möge. 
Anzeigen. 
Unterzeichneter kaust von jetzt an bis Oktober dürre 
und grüne Eisenhutwurzeln (Wust); auch dürres Eisen 
hutkraut zu guten Preisen — gegen baar. 
Anmeldungen franko und in Bälde! 
v . Hch. Zweifel, 
22 zum Hirschen am Trübbach. 
Silberkurs. 
Freitag, den 2-^. Juli 111.50 
Mittwoch, den 29. Juli . . . . . ^ . . . . 110.75> 
^ Herausgegeben.voll G« Fischer. - 
' Verantwortlicher Redaktor: Dr. Schädler. 
/ !- ' ' ^ ^ ^ ^ -- 
Die nächste 9tr. erscheint Samstaa den IS» Ayg. 
Wittwe in Feldkirch., . ^ ^ ^ ^
	        

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