MMmen des Volkes zu vertttteit die Ehre habech sol
len uns Heilig sein. Wir haben bei unsern Beschlüssen
uns zu hüten, daß wir selbe nicht überschreiten, und da
für zu sorgen, daß sie sonst nicht überschriten werden.
Nur damit, daß wir die gegenüberstehenden Rechte sorg-
sam achten, sind wir im Falle unsere, die Rechte des
VMs, wirksam zu wahrn
^ ^ Für den. Präsidenten ist eme dyr schwierigsten Aufga
ben die der Fragestellung. Die zu stellenden Fragen ha
ben den Jnnhalt des zu Beschließenden vollständig zu er
fassen, und müßen in ihrer Rheienfolge logisch richtig so
geordnet sein, daß in den Beschlüssen mit Ja oder Nein
die Meinung der Mehrheit der Versammlung ihren Aus
druck findet.
Ich werde Gewissenhaft stets dieses Resultat zu erreichen
suchen. Sollte wieder meinen Willen dabei eine Irrung
vorkommen, so bitte ich die verehrten Mitglieder, mich mit
ihrer Einsicht zu unterstützen, mir damit zu Hülfe zü
kommen: Daß richtig beschlossen werde, d. h.: daß in
den Beschlüssen die Meinung der Mehrheit der Versamm
lung ihr Recht erhalte, ist eine Ehrenaüfgabe der Ver
sammlung. An dieser müssen wir festhalten, wenn wir
die Achtung vor uns selbst nicht verlieren, und wenn wir
den Zweck der Versammlung nicht gänzlich alteriren wol
len. In diesem Punkte und in der Wahrung der ver
fassungsmäßigen Rechte haben wir unter allen Verhält
nissen zusammenzustehen, einer für alle und alle für
einen.
Die Versammlung brachte als dann ein 3 faches Hoch
auf Se. Durchlaucht den Landesfürsten aus und beschloß
einstimmig die Eröffnungsrede durch eine Adresse zü er
wiedern, wozu eine Kommission aus 3 Mitgliedern :
Schädler, Keßler, Fischer niedergesetzt wurde.
Der Abgeordnete Pfarrer Büchl von Triesenberg war
nicht erschienen. Er hatte ein Entlassungsgesuch einge
reicht, weil hie „Obliegenheiten eines Landtagsabgeordne
ten mit M Pflichten eines Pfarrers von Triesenberg
nicht leicht veteinbarlich" seien. Nach dem Wortlaute
des §. 82 der Versassung ist ein Rücktritt der Abgeord
neten nur aus ^stichhältigen Äründen" zuläßig. Die
Versammlung erklärte nun in Bezug auf das Gesuch des
Äbgeordneten Büchl, daß er wegen Mangels stichhältiger
Wunde nicht W entlassen. '
^erfürstl.Reg bezweifelte, ob es nach
8 34 .^er GeschäMrdnung gestattet sei, über das Gesuch
K^chls sogleich Beschluß zu fassen, ohne dasseshe einer
Kommission zugewiesen zu Haben. Die Versammlung
Muht sich gemäß 8. 17 zu diesem Vorgange, berechtigt.
Hiemit schloß die Sitzung. C.
Baduzj Juli. Heute wird die erste ordentliche
Landtagsstßimg abgehalten. Auf der Tagesordnung steht
Berathung und Beschlußfassung über den Adreßentwurf,
desgleichen Beschlußnahme über den Bericht des Landes-
aüsfchusses betr. der' 18KZer StackSrechnttng; Wähl eines
Gefetzgebnngsäusschusses. ^
Tagen erlegte ^r Mp.Lämpert
im Neste. ' M-r
stürzte au» dMselbm Und wurde hicher gebracht. Er
war beinahe ausgewachsen. Die Spannweite seiner Flü
gel beträgt gegen 5 Fuß.
— Das Hagelwetter, welches jüngst in Vorarlberg
so bedeutenden Schaden verursachte, war auch hier noch
5 strichweise den Feldfrüchten verderblich. Einzelne Türken-
und Kornäcker sowie Kartoffelfelder und Weingärten
' wurden ziemlich stark betroffen. Zum Glücke ging das
Wetter schnell vorüber. Der Blitz traf mehrere Bäume
in der Uwgegend ; die Püfen gingen an allen Orten Md
überschütteten Straßen und Felder; so namentlich in Va
duz, im Mühleholz und bei Mauren.
Vaduz, 7. Ein unerhörter UnglHckSfqll hat sich
gestern in den hiesigen Alpen ereignet. Neun junge
Pferde, zwei- bis vierjährig sind in einen Abgrund ge
stürzt. Der Schaden soll sich auf circa 3000 fl. belau
fen. Der nähere Thatbestand ist noch nicht erhoben.
1 Vörarlb ergi Die Feldk. Ztg. meldet von einem er
schrecklichen Hagelwetter, welches am Freitag den 3. Juli
mehrere Gemeinden des Vorarlberger Landes betraf. Seit
Menschengedenken ist kein solches Unwetter in jener Ge
gend vorgekommen. Volle U Stunden dauerte der Ha
gelfall. Am stärksten wurden Nofels, Göfis und Bat-
schuns Mitgenommen. In Rankweil sollen Steine von
2 Zoll Durchmesser gefallen sein. Durch den gleichzeiti
gen Platzregen stiegen alle Gewässer aus und über
schwemmten Straßen, Dörfer und Felder. Die Land
straße von Feldkirch nach Altenstadt war stellenweise 1V2
bis 2 Fuß tiefer Bach geworden. Der Weiher bei Rank
weil stieg V2 Fuß über das Ufer und setzte viele Häu
ser unter Wasser; die umliegenden Felder waren in einen
See verwandelt. In Tusers stieg die Wassersnoth so
arg, daß Stürm geläutet wurde. —' Die diesjährige Ernte
ist vom Hagel ganz vernichtet, Menschenleben sind keine
zu beklagen.
Baiern. Das Ministerium erläßt eine Einladung
an die Zollvereinsregierungen, um sogleich an die Er
neuerung des in seiner Eristenz bedrohten Zollvereins zu
gehen. Das ist ein ernster, vielleicht verhängnißvoller
Schritt. Der Zollverein ist dadurch auf die letzte ent
scheidende Pxobe gestellt. Diese Handlung der baierischen
Regierung wurde vielfach getadelt, und es wird sie, wenn
der Zollverein fällt, der Fluch der norddeutschen Krämer
und Hationalvereinler tteffen; sie wird ihnen als eine
willkommene Gelegenheit gelten, um ihre Hände in Un
schuld zu waschen. Indeß es ist gut, daß man einmal
aus der Unsicherheit herauskommt. Preußen hielt immer
hinter dem Berge, nun muß es eine bestimmte Antwort
geben, d^r Boden schwindet ihm unter den Füßen. Wir
glauben aber nicht, daß es nachgibt, es wird die Spal
tung vollenden. Deutschland wird auch den Zollverein
begraben müssen, wie fd viele seiner heißesten Wünsche,
bamit das Maß des nationalen Elendes voll werde. Und
alt all dem ist Schuld der unselige Hader zwischen Oester
reich und Preußen , zwischen Süd und Nord, In dör
Adresse der baierischen Kammer an den König wird das
Vorgehen in der Zollvpreinssrage vollständig gebilligt. —
Bei den AdteßveMndlWgm in her HgmÄer würde auch
dix Deutsche ' W' K ^ Präffdem
T)r. Pözl sicht Mr in einem deutschen Parlament' Und in