Volltext: 75 Jahre Liechtensteinische Kraftwerke

Photovoltaik 
Die photovoltaische Stromerzeugung durch lichtinduzierte 
Ladungstrennung ist prinzipiell in verschiedenen Halbleiter- 
materialien möglich; für Anwendungen in der Energietech- 
nik wird aus ökonomischen und Skologischen Gründen 
praktisch nur Silizium eingesetzt.% 
Die Reinheit des verwendeten Siliziums und seine Morpho- 
:ogie (einkristallines, polykristallines bzw. amorphes Si) be 
einflussen einerseits den Wirkungsgrad der Zellen (elektri- 
sche Energie/lichtenergie), andererseits auch die Herstel 
‚ungskosten. So weisen gute kommerziell erhältliche Zellen 
aus dem relativ teuren einkristallinen Si heute Wirkungsgra- 
de um 15 Prozent auf, polykristallines Si ergibt etwas ge- 
fingere, das in der Abscheidung günstige amorphe S 
ivpisch halb so grosse Wirkungsgrade. 
Strom aus Photozellen weist eine günstige ÖOkobilanz auf; 
die Berücksichtigung der zur Herstellung der Zellen (vo' 
allem des Siliziums) aufgewendeten elektrischen Energie 
ergibt pro kWh erzeugter Energie Emissionen, die iypisch 
einem Zehntel des bei der Fabrikation verwendeten Elektri 
zitätsmixes entsprechen.?! Das grösste Handicap der Pho- 
tovoltaik zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind die hohen 
Stromproduktionskosten (iypisch 1 CHF/kWhI. Fortschritte 
werden dadurch erschwert, dass die Investitionen für ein 
Photovoltaikmodul nur zur Hälfte auf die Halbleiterzelle, 
zur anderen Hälfte auf notwendige Komponenten für Halte- 
rung und Aufstellung, Kontaktierung und Schutz sowie auf 
den elektrischen Wechselrichter zurückzuführen sind. 
Entwicklungsanstrengungen gehen daher in folgende Rich- 
ungen: 
» Erhöhung des elektrischen Wirkungsgrades durch neue 
Abscheide- und Strukturierungstechniken, wie sie u.a. 
am PSI entwickelt werden?? (die höchsten erreichten 
Wirkungsgrade für Si-Zellen liegen weltweit bei 24 Pro- 
zent); 
Material- und damit Kosteneinsparung durch Dünn 
schichttechnologien; ?? 
Kostenreduktion durch neuartige Zieh- bzw. Abscheide 
verfahren; in diesem Zusammenhang sei auf eine in der 
Schweiz entwickelte Tandemzelle bestehend aus einer 
mikrokristallinen und einer amorphen Schicht hingewie- 
sen; ? 
Reduktion der Modulkosten durch günstige Konfektionie- 
rungstechniken, Integration des Wechselrichters, Kombi- 
nation der Stromerzeugung mit anderen Funktionen (Ab- 
deckung, Beschattung, Fassadenverkleidung). 
Schon heute existiert ein echter Markt für Photovoltaikanla- 
gen dort, wo eine leitungsgebundene Elektrizitätsversor- 
18 A. Röder, A. Wokaun und 
M.-. Schötzau, Bulletin SEV/VSE 
22/97, pp. 17 22 [1997] sowie 
dort zitierte Referenzen; A. Röder 
Diplomarbeit, ETH Zürich, 1997 
19 A. Steinfeld, I. Spiewak, 
Energy Conversion and Manage- 
ment, to be published (1998) 
20 Vgl. z.B. H.-G. Wagemann, 
4. Eschrich, Grundlagen der phe- 
tovoltaischen Energiewandlung, 
Teubner, Stuttgart, 1994; A. Goetz 
Derger, B. Voss, J. Knobloch, Son- 
nenenergie: Photovoltaik, Teubner. 
Stuttgart, 1994 
21 R. Dones, U. Ganiner and 
S. Hirschberg, Int. J. Global Energy 
ssues (1998), in press: R. Dones 
J. Gantner, S. Hirschberg 
S. Doka, 1. Knöpfel, PSI-Report 
No. 96-07 (1996) 
22 H. Kiess, H. Birbaumer. 
D. Grötzmacher, T. Mezzacasa, 
R. Morf, W. Rehwald, Proc. 13th 
Zuropean Photovoltaic Solar 
znergy Conference, Nice, France 
23-27 October 1995 
23 D. Fischer, H. Keppner, ..., 
and A. Shah, Proc. 14th Europear 
°hotovoltaic Solar Energy Confe- 
‚ence, Barcelona. Spain. 1997
	        

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