Volltext: 75 Jahre Liechtensteinische Kraftwerke

Wandel der Grosstorschungseinrichtungen 
In den letzten zehn bis fünfzehn Jahren haben Grossfor 
schungseinrichtungen wie etwa das Forschungszentrum 
Karlsruhe in Deutschland oder das Paul Scherrer Institut 
'PSI) in der Schweiz ihre Leistungsaufträge grundsätzlich 
umgestaltet. Für die Öffentlichkeit sichtbar ist in erster Linie 
die Zurückstufung der Kernenergieforschung, die ursprüng- 
lich das eigentliche «Kerngeschäft» darstellie. Die auftre- 
‘enden Prinzipfragen und damit zusammenhängende Op- 
ionen werden weiter unten noch separat diskutiert. Als 
1eue Aufgabengebiete erscheinen die Entwicklung und der 
Betrieb «grosser Maschinen», die nicht nur der Lehre und 
Forschung, sondern auch spezifischen industriellen Entwick- 
ungsstossrichtungen dienen. Im Zentrum steht nun nicht 
mehr die Produktion bzw. Umwandlung von Energie, son 
der ein Bündel von Technologien, die in einem sehr brei- 
ien Rahmen eingesetzt werden können. Ein besonderes 
Gewicht erhält dabei die Strukturaufklärung und Strukturbe- 
arbeitung durch Neutronenstreuung (z.B. Spalations-Neu- 
ronenquelle) oder Elektronenstrahlung (z.B. Synchrotron- 
‚ichtauelle). Vielfältige Anwendungsgebiete von der Phar 
nazie bis zu den Materialwissenschaften liegen vor uns, 
wobei plötzlich neue Erkenntnisse auftauchen können, die 
anergiewirtschaftlich relevant sind. Im Umfeld der so ge 
oflegten F & E wird meist auch das komplexe Gebiet er 
neverbarer Energieträger gepflegt. Dies ist weit mehr als 
ain politisches Feigenblatt, besitzen doch mehrere wissen 
schaftliche Schwerpunkte eine direkte oder indirekte Bezie 
1ung zu den erwähnten Einrichtungen. Durch die Verbin 
dung thermodynamischer, physikalischer und chemischer 
Srundlagen mit systemtechnischen Ansätzen eröffnen sich 
attraktive Diversifikationsperspektiven. 
Integrations- und Systemdenker 
Eine unentbehrliche Funktion von Hochschulen und For 
schungsanstalten liegt meines Erachtens darin, das Integra 
tions- und Systemdenken so zu Unterstützen, dass sowohl 
die Studierenden als auch die F & E-Aufitraggeber mög: 
lichst breit abgestützte energiewirtschaftliche Problemlösun- 
gen angeboten erhalten. Dies ist nicht nur ein Echo auf den 
viel gehörten Ruf nach Inter- oder Transdisziplinarität. 
Wenn wir an Technologien wie die Brennstoffzelle, an Ver- 
'ahren wie die elektrische Lastführung oder an Strategien 
wie die Deregulierung denken, sind vielmehr auch die 
Fähigkeiten in der Modellierung und Systemanalyse auszu- 
bauen. Klassische (vertikale) Disziplinen wie die Elektro-
	        

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