durch eine immer stärkere Orientierung von F & E zu errei
chen versuchen. Trotz sehr viel gutem Willen und ernst zu
1ehmenden Anstrengungen sind meines Erachtens bezüg:
ich Effektivität, Legitimation und — wahrscheinlich - Quali
‘at Vorbehalte anzubringen.
Bekanntlich ist heute sowohl hinsichtlich der Bedrohung
(Priorität «Klima») als auch hinsichtlich der Strategie [Priori
tät «marktwirtschaftliche Instrumente») ein Umdenken ir
Gange. Wissenschaftspolitisch besonders zu beachter
sind die höhere Eigeninitiative und Verantwortung der For
scherinnen und Forscher selbst. Zu erwähnen ist in dieser
Zusammenhang beispielsweise die «Global Alliance fo:
Sustainability» des ETH-Bereichs, des MIT und der Univer
sity of Tokio; derartige Massnahmen vermögen auch er
hebliche Mittel aus der Wirtschaft zu mobilisieren
Strukturwandel als Antriebskraft
energiewirtschaftlicher F & E
Unter «Struktur» versteht man generell die Relation der Teile
eines Ganzen untereinander. Strukturwandel, hier primär
ökonomisch interpretiert, bezieht sich vor allem auf die Ver
änderung der Zusammensetzung gesamtwirtschaftlicher
Aggregate. Die Renaissance mikroökonomischer, ange
botsseitiger Argumentationen mit starker Anlehnung an Ge
dankengänge von Schumpeter verbinden die makroöko-
nomische Interpretation des Strukturwandels mit vielfältiger
unternehmerischen, technisch-organisatorischen Einzelhei
ten. (Hier nicht zu erörtern, aber durchaus diskutabel ist die
Rolle, die dem Risikokapital und den Vorgängen wie Neuv-
gründungen, Spin-offs usw. eingeräumt wird.)
Die nach dem Zweiten Weltkrieg eingeleitete und in den
Achtzigerjahren abgeschlossene Diskussion um das öko
nomische Wachstum kann, sehr stark vereinfacht, auf zwe
Ergebnisse zurückgenommen werden:
se Wachstum ohne Sirukturwandel ist logisch denkbar,
aber kaum realistisch und politisch wohl auch nich‘
wünschbar.
Strukturwandel kann sowohl Ursache als auch Folge
wirtschaftlichen Wachstums sein.
Konjunkturelle Schwankungen werden überwiegend von
Strukturwandel begleitet. Strukturerhaltung führt in der Re-
gel dazu, Rezessionen und Krisen zu vertiefen. Die Ener
giepolitik steht heute mitten in solchen Auseinandersetzun-
gen. Einerseits sollte sie die Weitergabe veränderter Be
schaffungs- und Verteilkosten möglichst nicht stören, ande
rerseits fordert man von ihr aufgrund besonderer staatlicher
Zielvorstellungen eine lenkende Einflussnahme auf Haus-