Volltext: 75 Jahre Liechtensteinische Kraftwerke

schaften, denen hier mehr als eine Orientierungstunktion 
zukommt. Es ist sicher keine disziplinäre Überheblichkeit, 
wenn auf den besondern Beitrag der Okonomie hingewie 
sen wird. Einerseits ist sie ausgerüstet, um sich mit klassi 
schen Knappheitssituationen auseinanderzusetzen (Mikro 
Skonomie); andererseits offeriert sie einen Rahmen, um 
wichtige Wachstums-, Konjunktur- und Strukturfragen im Zu- 
sammenhang mit der Energie anzugehen (Makroökono- 
mie). Das Spezialgebiet der Ressourcenökonomie scheint 
ain geeigneter Ansatz für inter- und transdisziplinäre F & E- 
Projekte zu sein. 
Aufgrund verschiedener Beispiele erkennen wir, dass ein- 
zelne Gebiete der Grundlagenforschung, enge Beziehur- 
gen zu den Ingenieurwissenschaften entwickeln, die ihrer 
seits energiewirtschaftliche Auswirkungen haben können 
Anders herum, aber keineswegs weniger relevant, sind 
beispielsweise verhaltenswissenschaftliche, sozialpsycholo 
gische oder regionalökonomische Erkenntnisse, die direk‘ 
oder indirekt energiewirtschaftlich genutzt werden können. 
Im Bereich der angewandten F & E blicken wir vorerst auf 
die einzelnen Branchen, insbesondere auf die Ol, Gas 
und Elektrizitätswirtschaft. Das Forschungsverhalten könnte 
nicht unterschiedlicher sein: hier integrierte, global tätige 
Grossunternehmungen mit einer langen F & E-Tradition, Risi 
kobereitschaft und Diversifikationsfähigkeit — dort regiona- 
le oder nationale Anbieter mit meist beschränkten, oft auf 
Einzelprojekte ausgelegten F & E-Anstrengungen. So sind — 
edenfalls bis vor wenigen Jahren — in der Elektrizitätswirt 
schaft die wesentlichen Innovationen in Produktion, Über- 
'ragung und Verteilung von Zulieferseite, namentlich von 
der Elektro- und Maschinenindustrie, geleistet worden. Mit 
der Liberalisierung von Gas- und Elektrizitätswirtschaft (teil 
weise auch ausgelöst durch immer grossräumigere Investi- 
tions- und Finanzierungspraktiken) ist erst in den letzten Jah 
ren ein eigentliches unternehmerisches F & E-Profil entstanr- 
den. 
Aus der in den Siebzigerjahren beobachteten «Energie 
Krise» haben die meisten entwickelten Nationen die Not 
wendigkeit einer eigentlichen staatlichen Energiepolitik ab 
geleitet. Verschiedenartige Formen der Auftrags-, Ressort 
und Programmforschung sind seither geschaffen worden, 
um primär einem malthusianischen Sparziel zum Durch 
bruch zu verhelfen. Ergänzend zu Empfehlungen, Geboter 
ınd Verboten soll der Staat Druck machen, Anregunger 
geben und mit guten Beispielen zeigen, was möglich sei. 
So sind nicht nur in erheblichem Masse neue Fördermitte! 
geschaffen worden, sondern es stellen sich auch prinzipt 
alle, ordnungspolitische Fragen. Kann und soll der Staat 
überhaupt einzelne, politisch durchaus unbestrittene Ziele
	        

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