Volltext: 75 Jahre Liechtensteinische Kraftwerke

dann wird der Markt rasch dafür sorgen, dass alle Berei: 
che davon erfasst werden, das heisst, eine völlige Markt 
Öffnung bis hin zu den Haushaltskunden ist absehbar 
Die Marktmacht der Kunden wird durch die Bündelung 
ihrer Nachfrage verstärkt. Kunden mit mehreren Betriebs- 
stätten werden eine Zusammenfassung ihres Bedarfes vor- 
nehmen. Die Konzentration der Nachfrage wird sich — aus- 
gehend von Produktionsunternehmen — auch auf andere 
Branchen, wie beispielsweise Banken, Kaufhausketten, 
Hotels, Wohnhausanlagen usw. ausdehnen. 
Ein verstärktes Auftreten internationaler Engineeringunter- 
nehmen, die den Bau und auch Betrieb von Eigenerzeu- 
gungsanlagen anbieten, wird den Preisdruck für die eta 
blierten EVU erhöhen. Dabei ist ein Trend zu integrierten 
Gesamtangeboten, die auch Zusatzstromlieferungen und 
Reserveleistung beinhalten, abzusehen. Die bevorstehende 
Liberalisierung am Gasmarkt wird diese Entwicklung weiter 
verschärfen. Die modernen Gasturbinentechnologien wer- 
den durch ihre Weiterentwicklung eine weitere Konver- 
genz von Strom und Gas fördern. 
Neben den Elektrizitätsversorgern werden Unternehmen 
aus den Bereichen Anlagenbau, Gas- und Olversorgung 
ihre Wertschöpfungskette durch den Einstieg in die Strom- 
erzeugung ausweiten. Diese unabhängigen Erzeuger (IPP) 
werden primär die Strategie des «Rosinenpickens» attrakti- 
ver Grosskunden verfolgen und dadurch als neue Konkur- 
"enten auftreten. 
Veränderte Rahmenbedingungen mit neuen Spielregeln 
eröffnen Chancen für neue Marktteilnehmer. Neue Akteure 
in Form von Brokern und Stromhändlern werden am Strom- 
markt aktiv sein. Sie werden auf der Angebotsseite freie 
Energiemengen und auf der Nachfrageseite interessante 
Kundensegmente bündeln und damit für entsprechenden 
Druck auf die Preise sorgen. 
Die angeführten Trends führen auf Kundenseite teilweise zu 
unrealistischen Preiserwartungen und erhöhten Anforderun- 
gen an die EVU. Die Abkopplung der Kundenerwartungen 
von der Kostenstruktur der EVU führt bereits vor Beginn der 
Marktöffnung zu enormem Druck auf die bisherigen Versor- 
ger. Elektrizitätsversorger, deren Unternehmenskultur die 
derzeit noch gültigen Monopol- und Kostenstrukturen wider- 
spiegeln, geraten im Bemühen, schnell genug mit neuen 
Lösungsansätzen auf die Bedürfnisse der Kunden einzuge- 
hen, in Schwierigkeiten. Neue Marktteilnehmer erhalten 
durch ihre grössere Flexibilität zusätzliche Startvorteile und 
sind darüber hinaus nicht mit Altlasten belastet. 
Auch vorhandene Reservekapazitäten werden betrieben 
und die damit erzeugte Energie verkauft. Dies kann zu 
ainer Überhitzung des Marktes und in weiterer Folge zu
	        

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