kalorischen Kraftwerken, die bessere Wärmedämmung, der Einsatz von sparsamen Gerä-
ten, ein sinnvolles Benutzerverhalten usw.
Der vorgesehene Wettbewerb hat eine weitere Effizienzsteigerung der Elektrizitätswirt
schaft und günstigere Strompreise zum Ziel. Wettbewerbsfähige Strompreise setzen aller
dings auch eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur voraus. Als Kleinstaat sind wir in dieser
Ainsicht aber immer sehr stark von der Vorgehensart unserer Nachbarländer, insbesonde
:e der Schweiz abhängig. Nachdem diese in der Diskussion um das neue Elektrizitäts-
marktgesetz aber weitgehend die gleichen Grundsätze verfolgt, bestehen hier sehr gute
Voraussetzungen. Im Hinblick auf unsere Beziehungen zu Europa wird die Einführung der
EG-Richtlinien für mehr Marktöffnung im Elektrizitätsmarkt auch eine entsprechende Anpas
sung des Gesetzes der Liechtensteinischen Kraftwerke notwendig sein, das z.B. eine Ver
sorgung durch Dritte heute noch vollumfänglich ausschliesst, jedoch eine Pflichtversorgung
vorsieht. Im Rahmen der Marktöffnung in der EU und der Schweiz sollten die Liechtenstei-
nischen Kraftwerke auch unter Beachtung ihrer Verträge mit den Nordostschweizerischer
Kraftwerken (NOK] gemäss EU-Recht die Möglichkeit des freien Einkaufs von Strom erhal
ten. Damit dürfte sich die liechtensteinische Versorgungslage tendenziell verbessern und die
Wertschöpfung der vorhandenen Ressourcen und Anlagen erhöhen, wenn sich auch im
Augenblick noch kein besonders grosses Verbesserungspotential ausmachen lässt.
Die Liberalisierung und Internationalisierung der Strommärkte und der damit verbundene
Wandel in der europäischen Energieversorgung bringt neue Herausforderungen mit sich
Aandlungsbedarf entsteht bei den Energieversorgern durch den künftig weitgehenden
Wegfall des Gebietsschutzes, die geforderten Durchleitungsrechte, die Einführung des Un
oundling sowie den zunehmenden grenzüberschreitenden Handel. Als Versorgungsunter
nehmen müssen wir auf diese Herausforderungen mit vermehrter Kundenorientierung, Effi
zienzsteigerunag, Umstrukturierung und Diversifizierung reagieren.
Vom Stromversorger zum Elektrodienstleister
Wenn Stromversorgungsunternehmen unter den geänderten marktpolitischen Vorzeichen
überleben wollen, dürfen sie sich nicht darauf beschränken, Strom zu verkaufen, sonderr
Energiedienstleistungen. Der Dienstleistungssektor bietet nach allgemeiner Auffassung zur
Zeit die grössten Wachstumschancen. Die gegenwärtigen und künftigen Chancen für die
Energieversorgungsunternehmen sind deshalb eng mit ihrer Fähigkeit verknüpft, genau auf
die Verbraucherbedürfnisse abgestimmte Elektrizitätsprodukte und Dienstleistungen bereit
zustellen statt einfach nur mehr Strom zu erzeugen. Sie müssen den Schwerpunkt ihreı