Leitlinien der liechtensteinischen Energiepolitik
Am 26. Januar 1923 trat das «Gesetz vom 11. Jänner 1923 betreffend das Landesunter-
1ehmen Landeswerke Lawena» in Kraft. Im Jahre 1998 feiern die Liechtensteinischen
<raftwerke, wie dieses Unternehmen seit der Schaffung des LKW-Gesetzes vom 16. Juni
1947 genannt wird, somit ihr 75jähriges Bestehen. Die LKW sind ein modernes, gut
geführtes und erfolgreiches Unternehmen. Als auch für die Energiepolitik zuständiger
nhaber des Ressorts Wirtschaft der Regierung ergreife ich gerne die Gelegenheit, den
KW zu ihrem Jubiläum zu gratulieren und dem Verwaltungsrat und der Direktion sowie
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des LKW für ihr sehr erfolgreiches Wirken zu dan-
<en. Gerne habe ich auch dem Wunsch entsprochen, im Rahmen der vorliegenden Fest
schrift die Leitlinien der liechtensteinischen Energiepolitik darzulegen
Die übergeordneten Ziele der liechtensteinischen Energiepolitik
Die liechtensteinische Energiepolitik verfolgt drei übergeordnete Ziele:
» die Sicherheit der Energieversorgung
» die Wirtschaftlichkeit der Energieversorgung sowie die
» Umweltverträglichkeit der Energieversorgung
An diesen drei Zielen sind generell die im Bereich der Energiepolitik wirksam werdenden
°aktoren, insbesondere die eingesetzten Energieauellen, die Tätigkeit der im Energiebe-
eich aktiven öffentlichen und privaten Institutionen und alle’ künftigen energiepolitisch rele-
yanten Massnahmen zu messen
Versoraungssicherheit
Dass die Versorgungssicherheit ein zentrales Thema jeder Energiepolitik ist, bedarf wohl
ceiner näheren Erläuterung. Jede Volkswirtschaft ist auf Energie angewiesen — «ohne
znergie geht nichts». Zu früheren Zeiten wurde die Versorgungssicherheit vor allem über
aine Reduktion der Auslandabhängigkeit zu erreichen versucht; Versorgungssicherheit und
Auslandunabhängigkeit galten praktisch als Synonyme. Liechtenstein muss indessen erken-
1en, dass Unabhängigkeit in der Energieversorgung für kaum einen Staat erreichbar ist —
und schon gar nicht für unser Land.
Selbstverständlich ist eine möglichst hohe Eigenproduktion an Energie ein wichtiger Beitrag
zur Energieversorgung. Wie in anderen Politikbereichen ist jedoch auch in der Energiepo-
itik kein Platz mehr für reines Autarkiedenken. In Zeiten einer immer enger werdenden