Volltext: Grundriss des liechtensteinischen Verwaltungsrechts

Hauptinhalt und Nebenbestimmungen 
bedingung verknüpft werden, wonach der Gesuchsteller innert einer be- 
stimmten Frist eine rechtskräftige Baubewilligung vorweisen muss, an- 
sonsten tritt die Bewilligung gar nicht in Kraft. 
d) Auflage 
Durch eine Auflage wird dem einzelnen zusätzlich eine Verpflichtung 
auferlegt. Wie die Sachverfügung, so benötigt auch die Auflage eine ge- 
setzliche Grundlage®, Eine begünstigende Verfügung kann ohne Geset- 
zesgrundlage mit einer Auflage verbunden werden, wenn die auferlegte 
Verpflichtung mindestens dem Gesetzeszweck entspricht*. Die Verwal- 
tung kann die Auflage nötigenfalls durchsetzen®. Das Verhältnis- 
mässigkeitsprinzip kann die Anordnung einer Auflage erfordern, wenn 
eine Bewilligung als solche abgelehnt werden müsste, aber das gesetzli- 
che Ziel mit einer Auflage erreicht werden kann*. Auflagen können 
widerrufen werden, wenn sich in der Zwischenzeit die Verhältnisse we- 
sentlich geändert haben”. 
e) Widerrufsvorbehalt (Verwet”) 
Siehe zum Widerrufsvorbehalt gemäss Art. 87 Abs. 4 LVG den nachfol- 
genden Abschnitt VI 2b). 
51 Vgl. LGVK G 33/75 und G 34/75, Entscheidung vom 21.11.1975, ELG 1973-78, S. 49 
(57). Weiteres Beispiel: LGVK G 1/76, Entscheidung vom 23.4.1976, ELG 1973-78, S. 60. 
52 Vgl. Antoniolli/Koja, S. 555; Häfelin/Müller Nr. 733 ff. 
» Auflagen können mit der Erteilung von Ausnahmebewilligungen verknüpft werden, 
müssen aber mit der Anwendung der Bauordnung und den allgemeinen baurechtlichen 
Bestimmungen in Zusammenhang stehen, vgl. VBI 1995/21, Entscheidung vom 5.7. 
1995, LES 1995, S. 137 (138). 
* Vgl. VBI 1965/31, Entscheidung vom 23.11.1965, ELG 1962-66, 5. 8. 
5 Im Grundverkehrsrecht würde bei einer Nichteinhaltung einer Auflage die Genehmi- 
gung des Rechtsgeschäfts widerrufen (Art. 8 aGVG = Art. 8 GVG), was die Nichtigkeit 
des Rechtsgeschäftes bewirkte (Art. 25 Abs. 1 lit. c aGVG = Art. 25 Abs. 1 lit. d GVG) 
und dazu LGVK G 9/90, Entscheidung vom 28.8.1990, LES 1992, 5. 72 (76). 
Vgl. in diesem Sinne LGVK G 1/86, Entscheidung vom 10.4.1986, LES 1989, S. 132 (133); 
LGVK G 1/82, Entscheidung vom 7.6.1982, LES 1984, S. 108 (111); LGVK G 19/79, 
Entscheidung vom 7.12.1979, LES 1982, S. 34; vgl. auch StGH 1982/33/V, Urteil vom 
9.2.1983, Stotter, Verfassung, 5. 74 f., Ziff. 29. 
»” Vgl. LGVK G 2/80, Entscheidung vom 27.11.1980, LES 1982, S. 103 (106). 
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