1935
% U ohnbe-
V \ völkerung
; U \ ! Liechten-
7 steins:
10450.
Einweihung der Eisenbahnbrücke
Schaan — Buchs (5.4.).
Vereinigung der seit 1931
existierenden zwei Arbeiter-
verbände zum Arbeiterverband.
Präsident wird Franz Hemmerle
(Vaduz), Vizepräsident Jakob
Meier aus Schaan (12.5.)
Die zahlenmässig grosse, aber
in der Führung geschwächte
Volkspartei und der kleine,
jedoch straff geleitete Heimat-
dienst treten als «Nationale
Arbeitsgemeinschaft» auf
Volksversammlung
EINLADUNG
Juuriau den 17. Mir 1335, nacımittags 2 Uhr, ın Mal, Triesenberg
und abends 8 Uhr
Im Adlersaale, Vaduz
“ nem aha
VADETDERT UT ya ag ja dena SEES
au EEE
; ine SEE
Backeit, BEE ktdtet rar
Bereaeiz heit and Friede, DS nm m A
werke ya ra UL
SEEN
Gemeinsamer Kampf der opposi-
tionellen Gruppen für das Verhält-
niswahlrecht.
Ablauf
Die End- und Abschlussphase des Ersten Weltkrieges bewirkte eine teils revolu-
‚onäre Entwicklung in den Liechtenstein umgebenden Staaten: Monarchien wurden
gestürzt und politische Systeme verändert. In unmittelbarer zeitlicher Nähe des 7.
November 1918 erklärte Vorarlberg seine politische Selbständigkeit (3. 11.), führten
die Revolutionen in Wien (11. 11.), München (7. 11.) und Berlin (9.11.) zum Sturz
von Dynastien, wurde die Republik Deutsch-Österreich ausgerufen (12.11.); und
auch in der politisch eher statischen Schweizerischen Eidgenossenschaft war der
' andesstreik (11.—14. 11.) Indikator für das Erstarken verändernder Kräfte.
Die wirtschaftliche Notlage des Landes und die allgemeine Entwicklung in Europa
bewirkten, dass auch in Liechtenstein in vehementer Form Forderungen nach Ver-
änderung im politischen und wirtschaftlichen Bereich laut wurden. Die Ereignisse
um den 7. November 1918 sollen als symptematisches Vorkommnis für diese Pha-
se der Erneuerung und Ablösung in Liechtenstein kurz dargestellt werden.
Die politische Arbeit während der Landtagsperiode von 1914-1918 und die Wahlen
vom März 1918 hatten der Volkspartei nach ihrer Aussage zwar «einen schönen
Sieg» gebracht, sie blieb aber trotzdem im Parlament eine Minderheit. Gerade diese
Rolle der Minderheit aber machte es der Volkspartei leichter, die bestehenden Zu-
stände zu kritisieren und fortschrittliche Reformen zu verlangen. Auf politischer
Ebene wurde die schon seit geraumer Zeit geforderte «Nationalisierung» der Re-
gierung, d. h. der Besetzung des Amtes des Regierungschefs und der zwei Regie-
rungsräte mit Liechtensteinern, und deren parlamentarische Verantwortlichkeit von
der Volkspartei als eine «gebieterische Notwendigkeit» gesehen. «Liechtenstein den
Liechtensteinern» hiess deshalb die Parole.
Gleichsam als Brennpunkt des Ärgernisses und in Stellvertretung für die als intri-
genhaft empfundene «Hofkamarilla» der fürstlichen Hofkanzlei in Wien galt das Amt
des Landesverwesers, 1914-1918 personifiziert durch den nicht immer glücklich
agierenden Leopold Baron Imhof.