1933
‚angjährigen Landtagspräsidenten Dr. Wilhelm Schlegel. Brunhart wurde zum
Vizepräsidenten des Landtages gewählt, verstarb aber schon am 26. Dezember
1914. Für ihn rückte Wendelin Kindle aus Triesen in den Landtag nach.
Die Sitzungen der Landtagsperiode 1914-1918 zeigen ein forsches und selbst-
bewusstes Auftreten der Gruppe um Dr. Beck. Die Landtagsdebatten über viel-
fältige Themen (Gesetzgebung, Notstandsmassnahmen, Budgetfragen, Kompe:
tenzstreitigkeiten zwischen Landesverweser und Landtag, Führung der Landtags:
protokolle usw.) spielten sich grösstenteils zwischen Dr. Beck als «Fraktions-
sprecher» seiner Gruppe einerseits und dem Landtagspräsidenten Dr. Albert
Schädler und dem Regierungskommissär und Landesverweser Leopold von
!mhof andererseits ab. Als wichtiges und unentbehrliches ausserparlamentari-
sches Hilfsmittel setzte die Beck’sche Gruppe die im April 1914 von ihr gegrün-
dete Wochenzeitung «Oberrheinische Nachrichten» ein. «Redakteur ad interim»
dieser Zeitung war Dr. Beck.
Während der ganzen Landtagsperiode von 1914 bis 1918 betrieb die Beck’sche
Gruppe Oppositionspolitik, wozu die Entwicklung der Verhältnisse während des
Ersten Weltkrieges genügend Anlass bot. Es erfolgten kritische Äusserungen zu
fast allen Traktandenpunkten. In der Regel nahm Dr. Beck in längeren Ausfüh-
rungen Stellung und wurde von seinen drei Landtagsgefährten, in einzelnen
Fragen auch von weiteren Abgeordneten, unterstützt.
Die Christlich-soziale Volkspartei betritt die politische Bühne
Eine entscheidende Etappe bezüglich der Parteientstehung — vom Vorgang einer
eigentlichen Parteigründung kann nicht gesprochen werden — und ein wichtiges
Anliegen Dr. Becks stellte 1917 die Einführung des direkten Wahlrechtes dar. Das
neue Gesetz bestimmte, dass drei der Landtagsmitglieder weiterhin vom Lan-
desfürsten aus der wahlfähigen Bevölkerung ernannt, «die übrigen aus den-
selben vom Volk gewählt» würden.
u in ohnbe-
% * völkerung
A a Liechten-
* U steins:
10250.
Gründung der Zahnfabrik
Ramco AG Schaan (seit 1956
Ivoclar-Vivadent).
Gesetz betreffend die Versorgung
arbeitsscheuer und liederlicher
Personen in Zwangsarbeit- und
Besserungsanstalten (6.2.).
Erstes Liechtensteiner Skirennen
auf Bargälla und Gaflei (26.2.).
Aufhebung der Berner Gesandt-
schaft durch die Regierung Hoop,
Abberufung des seit 1919 tätigen
Geschäftsträgers Prof. Emil Beck
Schweizer Blätter beklagen
den «antischweizerischen Kurs»
der Bürgerpartei.
Die Regierung erlässt das soge-
nannte Ermächtigungsgesetz,
das Mittel zur «Aufrechterhaltung
von Ruhe und Ordnung» gab und
Liechtenstein «auf den Weg zum
autoritären Staat» führte (30.5.)
Pfarrer Anton Frommelt wird
Regierungschef-Stellvertreter
(2.6.).
Auf dem Hintergrund der
innenpolitischen Situation
und der aussenpolitischen
Zeitverhältnisse wird der
«Liechtensteiner Heimatdienst>»
in Vaduz gegründet.
Er will den «Umbau der