Volltext: Die Schlossabmachungen vom September 1920

1927 
Als ein wichtiger Korrekturfaktor für die Zusammensetzung des Landtages er- 
wies sich nun das Recht des Fürsten, drei Abgeordnete zu ernennen. Er tat dies 
ım April 1918 und entschied sich für den bischöflichen Landesvikar Kanonikus 
Johann Baptist Büchel, den fürstlichen Sanitätsrat Dr. Albert Schädler und den 
_andwirt Johann Wohlwend aus Schellenberg. 
Die Entscheidung weist eindeutig auf eine korrigierende Massnahme hin. Der 
-ürst, bzw. seine Berater, wollten die neue Partei einrahmen und ihren Einfluss 
m Landtag begrenzen. 
2.4. Die Entmachtung des Landesverwesers Leopold von Imhof 
Trotz ihrer Wahlerfolge stellte die Volkspartei im Landtag von 1918 eine Min- 
derheit dar. Je nach Umstand und Gewichtung der Probleme im Ober- und 
Jnterland konnte sie zum Kern der fünf Abgeordneten noch fallweise einzelne 
für sich gewinnen. Ihre zahlenmässige Vertretung im Landtag entsprach aber 
ıach Auffassung der Volkspartei nicht dem Willen der Mehrheit der Bevöl- 
<erung. 
\loch immer stand das Volksblatt der Volkspartei und dem Parteiwesen miss- 
trauisch gegenüber und verlangte, jeder müsse über den Parteiungen stehen, 
dann seien «alle Partei und diese heisse Vaterland».” 
Die Exponenten der Volkspartei waren jedoch keineswegs bereit, sich in eine 
Statistenrolle zurückdrängen zu lassen. Sie forderten bereits im August 1918 die 
zinberufung eines ausserordentlichen Landtages, weil die Notlage des Landes 
dies verlange. Sie drangen mit ihrer Forderung beim Landtagspräsidenten und 
Jeim Regierungskommissär aber nicht durch. 
Die ordentliche Eröffnung des Landtages fand am 3. Oktober 1918 statt. In den 
3ureau-Wahlen wurde Albert Schädler mit 10 gegen 5 Stimmen zum Präsidenten 
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LVobl. 41/1918. 
Verschiedene Leute müssen 1927 
aus Ihren Häusern evakuiert wer- 
den, hier Mitglieder der Familie 
Martin Kind, sen. 
Vorwurf der «Religions- 
feindlichkeit» einbringt. 
Die Partei diskutiert die Errich- 
tung einer Gesandtschaft beim 
Heiligen Stuhl in Rom. 
Abschluss des ersten Kollektiv- 
arbeitsvertrages. 
Die Rheinüberschwemmung ver 
wüstet grosse Teile des Liech- 
tensteiner Unterlandes (25.9.). 
Die regierende Volkspartei wird 
politisch verantwortlich gemacht. 
Nicht zuletzt dank der guten 
Beziehungen von Regierungs- 
chef Gustav Schädler leistet die 
Schweiz hervorragende Hilfe- 
stellung. 
Beschluss zur Einführung einer 
Alkoholsteuer zur Finanzierung 
der Wiederaufbauarbeiten nach 
dem Rheineinbruch (29.12.).
	        

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