Volltext: Die Schlossabmachungen vom September 1920

Schon längst warten wir auf die fürstl. Erfüllung dieser Wünsche. Bei den 
seinerzeitigen Unterhandlungen wurde uns zugesagt, dass in dieser Beziehung in 
absehbarer Zeit die nötigen Schritte unternommen werden. Was hier diesbe- 
züglich gesagt wird, vermögen wir nicht auf seine Richtigkeit zu untersuchen, da 
uns leider nicht jene Aufklärung durch die Regierungskanzlei zu theil wird, wie 
Persönlichkeiten der Bürgerpartei. Wir erlauben uns, Sie um Auskunft zu bitten 
und wiederholen unsere Forderung. 
2.) Hinsichtlich der Verfassung ist Herr Dr. Peer ersucht worden unter anderem, 
ıoch am 4. Nov. die Arbeiten zu beschleunigen. Es war zurzeit davon die Rede, 
dass, wenn nicht Unvorhergesehenes eintreffe, der Verfassungsentwurf schon 
=nde Oktober auf den Tisch des Landtages gelegt werde. 
Nach unserer Auffassung war die Berufung Dr. Peers als Landesverweser 
Joch in erster Linie zur Revision der Verfassung gedacht. Allseits war man einig, 
Jass als Grundlage zur Pazifizierung des Landes die Schaffung der Verfassung 
arforderlich sei. Wenn wir auch einsehen, dass-&ie. laufenden Regierungs- 
Jeschäfte zeitraubend sind und dass Herr Dr. Peer viel arbeitet, so können wir 
dennoch nicht umhin allen Ernstes darauf aufmerksam machen, dass der Ver- 
fassungsentwurf ehestens zur parlamentarischen Beratung gelangen sollte. 
Erfolgt dies nicht, so wird unser guter Wille, von dem wir gewiss genügend 
Beweise geben, durch Gegenströmungen im Volke paralysiert und es gelangen in 
der Partei, teilweise durch unverantwortliche Äusserungen aus der Bürgerpartei 
Jereizt, jene Kreise — die eine rasche Entscheidung verlangen [sic!]. Bedauer- 
‚icherweise wird gerade von gegnerischer Seite beständig damit hausiert, dass 
antgegen der klippen und klaren Abmachung mit einer längeren Anwesenheit als 
3 Monate zu rechnen sei. Diese Äusserungen machen böses Blut und es wäre 
sehr zu wünschen, dass amtlich dieserhalb aufklärend gewirkt würde. 
Herr Kabinettsrat, wir bitten Sie höflich und dringend, Ihren ganzen Einfluss 
zur Erfüllung der feierlich gegebenen Abmachungen geltend zu machen und
	        

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