Nr. 13]: Schreiben der Liechtensteiner Volkspartei an Kabinettsrat Josef Martin,
dat. 11. Dezember 1920.
Jahrgang 1920
= 13.
11. Dez. 20
Nohigeb. Herrn
‘;ürstl. Kabinettsrat Martin,
‚Nien
Bankgasse 9
Sehr geehrter Herr!
Die unterzeichneten Mitglieder der Volkspartei haben die Ehre, Ihnen nach-
‘olgendes zur Berichterstattung bei Seiner Durchlaucht und geeigneten Verwen-
dung unter Bezugnahme auf die seinerzeitigen Unterhandlungen im September
1920 zur Kenntnis zu bringen.
1.) Gelegentlich der Unterhandlungen wurde von uns der bestimmte Wunsch als
Forderung ausgesprochen, es solle die Wiener Gesandtschaft aufgelassen und
hre Agenden einerseits soweit sie Verhandlungen mit fremden Staaten erfordert,
durch die Schweizer Gesandtschaft, anderseits der amtliche Verkehr mit dem
_andesfürsten durch die Kabinettskanzlei erfolgen. Gleichzeitig soll der Berner
aeschäftsträger zum Gesandten ernannt werden.
Bis zur Stunde ist nach unserem Wissen weder das eine noch das andere
erfolgt, obwohl die Volkspartei dies unbedingt verlangt, da die Geschäftsfüh-
‘ung des Prinzen Eduard eben von Misstrauen der Bevölkerung begleitet ist und
vielfach hervorgehoben wird, dass es zum mindesten eigentümlich sei, dass ein
Mitglied des regierenden Hauses diplomatischer Funktionär in eigener Sache
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