1995
Radio L geht auf Sendung (15.8.).
Triesenberg und Triesen werden
von einem schweren Unwetter
heimgesucht (31.8.).
Erstmals werden zwei Frauen als
liechtensteinische Polizistinnen
vereidigt (6.9.).
Der Landtag beruft eine
Kommission zur Klärung der
affenen verfassungsrechtlichen
Fragen (14.9.).
Verschiedene andere innen-
politisch wichtige Themen
werden vorangetrieben: AHV-
Revision, Landesbürgerrecht,
Gemeindegesetz, Anpassung
der Gesetze nach dem Grundsatz
der Gleichberechtigung.
Regierungschef Dr. Mario Frick
und Aussenministerin
Dr. Andrea Willi sprechen
anlässlich der Feier «50 Jahre
JNO» vor der Generalver-
sammlung in New York.
Jie politische Partei Freie Liste
wird 10jährig (16.10.).
Die Frauen Union organisiert eine
Frauentagung in Triesenberg
(11.11.).
Ir. Beck referierte kurz über die Ziele und Wünsche der Volksbewegung, die
or allem wie bereits erwähnt in der demokratischen Auskostung der Ver-
fassung, Verwaltung und Justiz gipfle; in der Verlegung aller Instanzen ins
Land, Unabhängigmachung des Landes von auswärtigen Staaten und Be-
amten eines fremden Landes. Dr. Beck referierte über die verschiedenen Ver-
sprechungen des Prinzen Eduard, des Prinzen Karl, über die Unterhand-
ungen mit Prinz Johannes, der mit den Milizen (?) später gedroht habe, über
die Stellung des Landtagspräsidenten und seine schwankende Haltung, usw.
Und beleuchtete in diesem Zusammenhang die Stellung zur Peerfrage. Das
Volk wolle unter diesen Umständen nichts von Dr. Peer wissen und man solle
sich im Fürstenhaus darüber klar sein, dass die republikanische Bewegung
um sich greife und wenn nur auf diesem Wege weiter gegangen werde, so
würden auch jene Leute, die sich bisher als loyal und zurückhaltend gezeigt
hatten, in andere Stapfen und das Fürstenhaus in schwierige Bahnen gelenkt
werden. Kabinettsrat Martin sagte, im Fürstenhaus und er selbst wisse sehr
wohl, dass es höchste Zeit sei einzugreifen, wenns nicht schon zu weit gedie-
hen sei. Man habe unbegreifliche Fehler begangen und diese müssten unter
allen Umständen gutgemacht werden.
Schliesslich ersuchte Kabinettsrat Martin Herrn Dr. Beck, ihm vertraulich und
/ein persönlich, das heisst nicht so, dass etwa damit die Volkspartei in irgend
3iner Weise engagiert, einen Entwurf zu einer Proklamation des Fürsten ans
Volk zu entwerfen.
Ir. Beck wies besonders darauf hin, dass er es doch für unmöglich halte,
dass Dr. Peer eine so eminente Kraft sei, es gebe ja auch andere Zeugen in
der Schweiz, warum sollte nicht von diesen einer beigezogen werden. Dr.
Beck machte darauf aufmerksam, dass ein schweizerischer Fachmann als
Berater zur liechtensteinischen Regierung beigezogen werden können solle.
Kabinettsrat Martin gab zu verstehen, dass der Fürst immer noch an Dr. Peer