II. Sroße Gronzene Illedaille.
L. Niginger Iohann von Mödling, wegen
vortrefflihen Weines vom Iahre 1857.
Brandftetter Michael von Matlberg, für
Fehr empfehlenswerthe Weine von den Yabh-
ren 1858 und 1859.
Herzogenburg, Stift, für gute Weine von
den Sahren 1852, 1857 und 1861.
Surtner Conrad aus Hadres, für gute
Weine aus den Sahren 1857, 1859 und
1861. .
Kopy Elifabeth von Paasdorf, für guten
Wein vom Iahre 1857. .
LiedGtenftein Sohann, Fürft, für herrlichen
rothen Boder vom Iahre 1861 aus dem
fouverainen Fürftentbume Liechtenftein,
und für Weine von den Jahren 1852 und
1857 aus den Gutsverwaltungen Brunn
und Heldsberg,.
z
Wein aus Vaduz wurde 1862 an der von der Landwirt-
schaftsgesellschaft durchgeführten Ausstellung in Wien mit
der bronzenen Medaille ausgezeichnet (FamARh)
dass die liechtensteinische Provenienz des einzu-
führenden Sausers nachgewiesen wird.” Diese Ur-
sprungszeugnisse wurden von der Regierungskanzlei
ausgestellt und mussten für jeden Transport in
Sevelen vorgewiesen werden. Die Schweiz verzichtete
zwar auf eine besondere Einfuhrbewilligung und auf
die entsprechende “mehrere hundert Franken aus-
machende Gebühr”, nicht aber auf den Zoll.?%
Gemäss amtlichem Verzeichnis wurden von der
Winzergenossenschaft, der fürstlichen Domänenver-
waltung und einzelnen Vaduzer Privaten 31 Fässer
mit etwa 6’000 Liter Weinmost nach der Schweiz ex-
portiert. Die Empfänger waren vorwiegend Gast-
häuser in Sevelen, Buchs, Grabs, Gams, Wildhaus,
Arbon, St. Gallen, Wattwil, Thalwil, Zürich, Uster und
Brugg (Aargau).285
Nicht bekannt ist das Ergebnis eines Vorstosses der
Winzergenossenschaft vom 21. September 1931.
Darin wurde die Regierung ersucht, “in den Handels-
vertrag zwischen der Schweiz und Österreich eine
Bestimmung aufzunehmen, wornach in Liechten-
stein gebauter Wein bis zu einer Menge von etwa
200 Hektolitern zollfrei oder wenigstens zu einem
beträchtlich unter dem heutigen österreichischen
Vertragszollsatze von 30 Goldkronen liegenden Zoll-
satze nach Österreich eingeführt werden kann.” Die
Winzergenossenschaft wies darauf hin, dass Vorarl-
berg vor dem Krieg “einer der Hauptabnehmer des
hiesigen Weines” gewesen sei und “es nach Äusserun-
gen aus Vorarlberger Interessenten-Kreisen bei ent-
sprechend niederen Einfuhrgebühren auch jetzt an
Absatzmöglichkeit in Vorarlberg” nicht fehle. Die Ein-
gabe der Genossenschaft trägt jedoch nur den Ver-
merk “ad acta”,286
Der Export von Vaduzer Sauser nach der Schweiz
hielt bis zu Beginn der 1950er Jahre an. Ernst Ospelt
berichtet: “Von Wildhaus kam der damalige Besitzer
des Hotels Acker mit seinem Fass auf einem kleinen
Lieferwagen persönlich, und auch die Weinhandlun-
gen Cilli-Gafafer, St. Gallen und Rutishauser, Zürich
holten den Wein selber ab. ”287
Vaduzer Wein an landwirtschaftlichen
Ausstellungen
Weinproduzenten und politische Obrigkeit bemüh-
ten sich verschiedentlich, den Vaduzer Wein bekannt
zu machen, seine Qualität unter Beweis zu stellen und
so den Absatz zu fördern.
So war Wein aus Vaduz an der von der “k. k. Land-
wirthschafts-Gesellschaft in Wien im October 1862 im
fürstlich Liechtenstein’schen Garten in der Rossau”
durchgeführten Ausstellung vertreten. Fürst Johann
von Liechtenstein erhielt “für herrlichen rothen
Bocker vom Jahre 1861 aus dem souverainen Fürsten-
thume Liechtenstein” eine grosse bronzene Me-
daille.288
An den liechtensteinischen landwirtschaftlichen
Ausstellungen von 1863 und 1895 sowie der Landes
ausstellung von 1934 war der Vaduzer Weinbau auch
vertreten.