Verkaufspreis ab Torkel Ausschankpreis
Se 1860 1861 1862 1860 1861 1862
Roter Bocker 1858er 32 kr 25 kr 16 kr 40 kr 32 kr 24 kr
Roter Bocker 1859er 40 kr 40 kr _ 56 kr 56 kr =
Roter Bocker 1860er 40 kr 40 kr 56 kr 56 kr —
Roter Bocker 1861er _ 40 kr 44 kr _ 56 kr 60 kr
Weisser Bocker 1860er 28 kr 25 kr — 40 kr 32kr —
Weisser Bocker 1861er _ 25 kr 26 kr — 32 kr 36 kr
St. Wolfganger 1860er 20 kr 12 kr — 28 kr 20 kr —
St--Wolfganger 1861er - 12 kr 20 kr 20 kr 32 kr
Zehntwein 1860er 22 kr 12 kr — _ 20 kr
Zehntwein 1861er — 12 kr 20 kr Mr 32 kr
Roter Eschner 1860er 32 kr 25 kr _
Roter Eschner 1861er — 25 kr 30 kr
Weisser Eschner 1860er 20 kr 10 kr —
Weisser Eschner 1861er — 10 kr 21 }r
Roter Maurer 1860er 32 kr 25 kr —
Roter Maurer 1861er 25 kr 32 kr
Weisser Maurer 1860er 10 kr —
Weisser Maurer 1861er 10 kr 20 kr
Roter Gutenberger 1860er 30 kr
Weisser Gutenberger 1860e
Das Preisbild der “Weinpreis-Tariffen” wird bestätigt
durch eine von der Regierung zu Zollzwecken ange-
stellte Berechnung.?!® Sie fusst auf den 1853 bis 1863
in den Liechtensteiner Gemeinden bestandenen
Weinpreisen. Danach sind in einer ersten Kategorie
der exportfähigen Weine nur die Vaduzer Rotweine
mit einem Wert von 8 Reichstalern oder 12 Gulden
pro Zollzentner (29% Mass) angeführt. Der niedrige-
ren Kategorie sind die Rotweine der anderen Ge-
meinden mit einem Wert von 5% Reichstalern bezie-
hungsweise 8 Gulden, der Vaduzer Weisswein mit 4%
Reichstalern beziehungsweise 7 Gulden und schliess-
lich die Weissweine der anderen Gemeinden mit 3
Reichstalern beziehungsweise 4% Gulden pro Zoll-
zentner zugeordnet.
Mit diesem Beispiel, das den besonderen Wert und
damit auch die herausragende Qualität des Vaduzer
Weines gewissermassen amtlich bestätigt, schliessen
wir das Kapitel über die Weinpreise. Die Zeiten, da
die inländischen Weine eine besondere Rolle bei der
Preisgestaltung spielten, sind (leider) vorbei.
Ein (letzter?) Preisstreit mit den Wirten
Die letzte grössere Auseinandersetzung über die Fest-
setzung der Weinpreise spielte sich in den 1940er Jah-
ren ab zwischen den Weinbauern, angeführt von
der Winzergenossenschaft Vaduz einerseits und dem
Liechtensteiner Wirteverein andererseits. Mit der
Angelegenheit -befasst waren die liechtensteinische
Regierung und die Kontrollstelle des eidgenössischen
Volkswirtschaftsdepartementes. Die Weinbauern be-
klagten sich, dass die Produzentenpreise in keinem
richtigen Verhältnis zu den von den Wirten viel zu
%08 Betr. Umgeld und Weinsteuer vgl. Ospelt, Wirtschafts-
geschichte, S. 405f.
209 LLA RC 106 b, Tabelle IV, 20. März 1861.
10 LLA RC 102/182, Berechnung des Erträgnisses der obrigkeit-
lichen Weingüter im zehnjährigen Durchschnitt, 1832-1841
21 AO.
212 LLA RD 1861/29/3, “Weinpreis Tariffen” des Regierungsamtes
vom 8. November 1860 und 30. November 1861.
213 LLA RE 1865, Nr. 178, Regierung an k.k. Finanzbezirks-
direktion Feldkirch, 26. Februar 1865.