Mehrjährige Durchschnittsberechnungen
Eine von dem Oberamt angestellte “Durchschnittsbe-
rechnung der in den Jahren 1826 bis 1847 bestande-
nen ... Weinpreise” zeigt ein deutliches Preisgefälle
zwischen den Vaduzer und “Eschnerberger Weinen”.
In den 21 Jahren wurde im Durchschnitt für das
Viertel Vaduzer Rotwein 2 Gulden, für den Eschner-
berger Rotwein 1 Gulden 31 Kreuzer bezahlt. Der
Vaduzer Weisswein erzielte einen Durchschnittspreis
von 1 Gulden 22 Kreuzer, der Eschnerberger Weiss-
wein war durchschnittlich um 48 Kreuzer zu haben.“®
Eine Ertragsberechnung für die obrigkeitlichen
Weingüter im zehnjährigen Durchschnitt der Jahre
1832 bis 1842 ergab folgende Preisübersicht: (Preise
pro Viertel in Gulden = fl, und Kreuzer = kr)?
Vaduz Bockwingert rot 1 fl 48 kr
Vaduz Bockwingert weiss 1 fl21 kr
Triesen St. Wolfgang weI1ss 58 kr
Triesen Bergweingarten weiss 44 kr
Eschen rot 1 fl 27 kr
Eschen weiss 44 kr
Mauren rot 1 fl 27 kr
Mauren weiss 44 kr
Weinsteuerprotokoll, “Hohenliechtenstein” (= Vaduz),
24. Oktober 1797 (Landesarchiv)
errechneten Durchschnittspreise, erlaubten einiger-
nassen zuverlässige Aussagen über die Preisentwick
ung. Die entsprechenden amtlichen Aufzeichnun-
zen sind bis zur Aufhebung des Umgelds im Jahr
1852 zu einem grossen Teil vorhanden, so dass solche
Berechnungen angestellt werden könnten. Die Erhe-
bung der Einzeldaten ist aber zeitlich sehr aufwendig
und im Rahmen dieses Beitrags nicht zu erbringen. ?%®
Die pro Klafter errechnete Rendite betrug für den
Vaduzer Bockweingarten 9 Kreuzer 1%o Pfennige, in
den Triesner Weingärten lag sie für St. Wolfgang bei
4 Kreuzern 3%o Pfennigen und für den Bergweingar-
en bei 2 Kreuzern 2%o Pfennigen, in den Eschner
und Maurer Weingärten schliesslich ergab sich eine
Rendite von etwas mehr als 5 Kreuzer pro Klafter.211
Sbitzenstellung der Vaduzer Weine
Die Spitzenstellung der Vaduzer Weine innerhalb des
Landes zeigt auch eine amtliche “Weinpreis Tariffe”
für die Jahre 1860 bis 1862: (Preise pro Mass in
Gulden = fl, und Kreuzern = kr)?2!®
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