Volltext: Vaduzer Wein

Erfolg der Genossenschaft war eine Verbesserung des 
Weinpreises um 34 bis 35 Kreuzer pro Liter. In den 
Jahren 1923 und 1924 trat der echte Mehltau in ver 
heerendem Masse auf. 1931, eines der grössten Wein- 
jahre in der Geschichte des Vaduzer Weinbaus, gab es 
zum ersten und bisher letzten Male Absatzschwierig- 
keiten. 1954 wurde zum erstenmal das Traubengut 
der Genossenschaftler im neuen fürstlichen Torkel 
gepresst. Früher standen die Torkel von Haus Nr. 81, 
87, 93, 94 und 105 der Winzergenossenschaft zur Ver- 
fügung. Das Frostjahr 1956 war wohl seit Menschen- 
gedenken das schlechteste Weinjahr, erreichte doch 
die gesamte Vaduzer Weinernte damals nicht mehr 
als etwa 230 Liter! 
Einen interessanten Rückblick bot Ehrenobmann 
Rudolf Verling auch über die Weinpreise in den letz- 
:en 50 Jahren: 1925 Fr. 2.06 pro Liter, 1929 Fr, 2.27, 
{931 nurmehr Fr. 1.05 und dann ab 1941 wieder 
Fr. 2.10 pro Liter, seit welcher Zeit sich auch der 
Weinpreis ständig festigte. 
Mit dem Wunsch für ein weiteres Gedeihen der 
Winzergenossenschaft Vaduz und noch viele gute er- 
‚ragsreiche Weinjahre schloss unter starkem Beifall 
der Redner seine Ausführungen. 
Die mit dieser Jahresversammlung verbundene 
Auszahlung des diesjährigen Weingeldes brachte den 
Winzerinnen und Winzern auch noch den wohlver 
dienten Lohn für ihre heurige Rebbautätigkeit. Möge 
der Winzergenossenschaft Vaduz noch eine recht 
lange Tätigkeit zum Wohle ihrer Mitglieder und des 
Vaduzer Weinbaus beschieden sein!4% 
1971 
16. Oktober 1971 
100 Öchslegrade — Weinlese 1971 in Vaduz 
Am Mittwoch wurde die Lese der Vaduzer Winzer- 
genossenschaft abgeschlossen. Das Traubengut, das 
vertragsgemäss im fürstlichen Torkel eingebracht 
und verarbeitet wird, weist bei einem quantitativen 
Rückgang des Ertrages einen geradezu sensationellen 
Qualitätsanstieg auf. Erstmals seit Menschengeden- 
ken wurden am Mittwoch bei Vaduzer Trauben 100 
Öchslegrade gemessen! Der Durchschnitt der Ge- 
samternte der Genossenschaft liegt mit 88 Öchslegra- 
den dieses Jahr um mehr als 10 Öchslegrade höher 
als im Jahre 1970. 
Wurden im letzten Jahr mehr als 16’000 kg Trau- 
ben eingebracht, so sank diese Menge für den ein- 
undsiebziger Vaduzer um nahezu die Hälfte auf 8’750 
kg ab. Als Gründe für den qualitativen Rückgang der 
Ernte werden vor allem die Winterfröste und die 
Regentage während der Blütezeit angeführt. 
Da für die fürstlichen Weinberge mit ähnlichen 
Ergebnissen wie bei der Genossenschaft gerechnet 
wird, dürfte der einundsiebziger Vaduzer qualitativ 
zum besten gehören, was unsere Weinbauern je her- 
vorgebracht haben. Angesichts der quantitativ eher 
schwachen Ernte ist mit geringfügigen Preissteige- 
rungen zu rechnen, die man als Weinkenner und 
Freund eines besonders guten Tropfens jedoch gerne 
in Kauf nehmen wird.4% 
1979 
August 1972 
Ende des Traubenhirts 
Die Gemeinde Vaduz verzichtet auf die Bestellung 
eines Traubenhirts und leistet statt dessen einen Bei- 
trag an die Kosten des Spannmaterials zum Schutz ge- 
gen Vogelfrass in den Vaduzer Weinbergen.®® 
4. November 1972 
Schaltjahr — Kaltjahr — Die Vaduzer Weinlese 
1972 
Das Vaduzer Weinjahr 1972 wird nicht lange von sich 
reden machen. Die Ergebnisse nach der jetzt einge- 
brachten Ernte sind mittelmässig bis schwach, und 
zwar in quantitativer wie in qualitativer Hinsicht. 
Nach den teilweise sehr guten Ansätzen in den ersten 
Wochen des Frühjahrs gab es während der Blütezeit 
im Juni den ersten entscheidenden Rückschlag. Ein 
Kälteeinbruch, der zu Schneefällen in den Bergen 
führte, liess die Reben nicht richtig ausblühen. Der 
regnerische und sonnenarme Sommer trug zu einer 
weiteren Verschlechterung der Gesamtsituation bei.
	        

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