aeten Sommers angenommen hatte. Die Feuchtigkeit
der letzten Wochen erhöhte naturgemäss den Anteil
an faulem Traubengut. Durchschnittlich musste ein
Viertel bis ein Drittel der Lese abgesondert werden.
Das abgesonderte Traubengut geht in die Weinbren-
nerei. Die Freunde des Vaduzer Marc brauchen bis
auf weiteres keine Bange um ihre Lagerbestände ha
ben. Für Nachschub wird gesorgt. 488
Generalversammlung
10. Dezember 1968
Zum ersten Mal findet die Generalversammlung der
Winzergenossenschaft Vaduz am 8. Dezember, Mariä
Empfängnis, statt. Bis heute (1996) wurde diese Tra-
lition beibehalten.
Vaduz. Winzerversammlung
Am Sonntagabend, den 8. Dezember, versammelten
sich traditionsgemäss die Mitglieder der Winzerge-
nossenschaft Vaduz zu ihrer Schlussitzung und End
auszahlung. Als Präsident der Genossenschaft konnte
Jonas Ospelt 26 der 35 Genossenschaftsmitglieder im
Hotel Real begrüssen. Genossenschaftskassier und
Schriftführer Peter Amann nahm die Auszahlung vor,
die trotz des verregneten Weinjahres das schöne Re-
sultat von rund Fr. 54’000.— ergab. In den folgenden
Wahlen wurden Präsident und Vorstand in ihren
Funktionen einstimmig bestätigt. Jonas Ospelt bleibt
Präsident, Peter Amann Schriftführer. Dem Vorstand
gehören ausserdem noch folgende Herren an: Her-
mann Ospelt, Anton Thöny, Rudolf Verling, Dr. Willy
Ospelt und Arthur Walser.
Als Vertreter des Weinbaukommissarlates hielt Ing.
Ernst Ospelt ein vielbeachtetes Schlusswort, worin er
auf die traditionellen Pflichten und Aufgaben deı
Winzer hinwies und die gute Arbeit der Vaduzer
Weinbauern im Weinjahr 1968 besonders hervorhob.
{ng. Ernst Ospelt appellierte an die Anwesenden Win-
zer und Winzerinnen, die Tradition des Vaduzer
Weinbaues auch weiterhin zu pflegen und auch künf-
tig mit Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein die
Qualität des Vaduzer Weines hochzuhalten.“
1969
11. Oktober 1969
Herbst im Weinberg
Ein Gang durch unsere Weinberge zeigt, dass das Jahr
1969 zu den besseren Jahrgängen gehören wird.
Alle Parzellen präsentieren sich heute noch schön
im Laub, und die Trauben haben dank des schönen
Wetters im September und Oktober grosse Fort
schritte gemacht.
Proben in den unteren Lagen von Vaduz am letz-
‚en Dienstag und Mittwoch haben bis zu 87° Öchsle
ergeben.
In den anderen Gemeinden stehen die Reben
ebenfalls schön, teils etwas weniger vorangeschritten,
teils im gleichen Reifegrad wie in Vaduz.
Somit ist also der Beginn der Weinlese gegeben,
die anfangs nächster Woche beginnen wird.
In diesem schönen Herbst, der eine sichere Wet-
terlage wie selten gewährleistet, möchte man nur
wünschen, dass unsere Winzer das schöne Wetter aus-
nützen und wirklich nur hochgrädiges Traubengut
lesen und bei niedrigeren Qualitäten noch mit der
Lese zuwarten ...
Mengenmässig kann die diesjährige Ernte als eine
gute Mittelernte bezeichnet werden.
Wenn auch das frohe Treiben bei uns nach der
Lese in unseren Dörfern nicht mehr wie früher vor-
handen ist, so freuen wir uns doch alle mit unseren
Winzern, dass sie wieder einmal für ihre Mühe be-
ohnt werden, was für viele wieder Ansporn sein
dürfte, dem Weinbau — wenn er auch bescheiden in
der Fläche geworden ist - treu zu bleiben und so dazu
veitragen, einen Teil unserer früheren Landschaft zu
erhalten.199
11. Oktober 1969
Weinlese beginnt am Montag
Am kommenden Montag ist es soweit. In Balzers wer-
den die Weinberge für die Lese der Ernte 69 geöff-
net. Ab Dienstag sind dann auch die unteren Lagen
der Vaduzer Weinberge an der Reihe.