ben sich Schwierigkeiten sowohl in bezug auf die
Ablieferung der Trauben im Torkel als auch in der
Qualität des Lesegutes und in der Einhaltung des
Lesetermines bei den Genossenschaftsmitgliedern.
Aus diesen Gründen stellte der Ausschuss der Win-
zergenossenschaft Vaduz bei der landwirtschaftlichen
Beratungsstelle den Antrag, eine Verordnung auszu-
arbeiten, die den Lesetermin einheitlich regelt. Am
29. September 1967 erlässt die Regierung des Für-
stentums Liechtenstein die Verordnung über die
Weinlesetermine, LGBI Nr. 30.485
19. September 1967
Weinbau: Vor einer schwachen Mittelernte
Das Weinbaujahr 1967 wird nicht alles halten, was es
zu Beginn versprochen hat. Nach dem Hagelwetter
vom 22. Juli und den Regenfällen der letzten 10 Tage
ist in Vaduz mit einer schwachen Mittelernte zu rech-
nen. Die Weinlese wird voraussichtlich in der ersten
Oktoberhälfte beginnen. Die Ernte der weissen Vadu-
zer Trauben ist schon für die nächsten Wochen vorge-
sehen.
Die schöne und warme Witterung zu Beginn dieses
Sommers versprach den Weinbauern in Vaduz eine
aussergewöhnlich gute Ernte, Nach einer guten Blüte
bildete sich ein vielversprechender Fruchtansatz. Am
22. Juli setzte ein derartig starkes Hagelwetter ein,
dass rund 30 Prozent der Traubenbestände in den
höheren Lagen von Vaduz von einer Stunde auf die
andere zerstört wurden. Es folgten wieder heisse
Tage, die Schäden an den Früchten trockneten
schnell ein, so dass trotzdem noch mit einem relativ
guten Jahr gerechnet wurde. Leider setzten dann vor
rund 10 Tagen derartig starke und anhaltende Re-
genfälle bei sehr niedriger Temperatur ein, dass sich
an den Rebstöcken zusehends Fäulnis ansetzte. Wäh-
rend das Blattwerk einmalig schön dasteht, haben die
Früchte in den letzten Septemberwochen doch arg
zelitten.
Nach dem sehr guten Weinjahr 1964 dürfte das
Jahr 1967 in Qualität und Quantität in der Nähe der
Ergebnisse von 1965 und 1966 liegen. 486
1968
17. Oktober 1968
Vaduz. Beginn der Weinlese
Aeute, Donnerstag früh, beginnt in den verschiede-
nen Vaduzer Weinbergen die Lese der Ernte 1968.
Die Weinlese beginnt in den unteren Lagen bis zur
Oberdorfstrasse und wird auf die jungen Reben der
oberen Lagen ausgedehnt.
Am kommenden Montag sind dann die übrigen
Weinberge der Residenz an der Reihe. Messungen
haben am Dienstag durchschnittliche Ergebnisse von
rund 80 Öchslegraden in den verschiedenen Lagen
ergeben. Die Vaduzer Weinbauern rechnen trotz des
verhältnismässig schlechten Sommers mit einer an-
nehmbaren Qualität.487
19, Oktober 1968
Die Weinlese 1968 hat gut begonnen
Schönes Herbstwetter gab es zum Auftakt der Wein-
lese 1968, die in diesen Tagen in allen Weinbauge-
meinden unseres Landes begonnen hat oder beginnt.
Strahlender Sonnenschein lag über Vaduz, als am
Donnerstagmorgen, um 9 Uhr, die Glocken der Pfarr-
kirche den Beginn der Lese ankündigten. Mehr als
ein halbes Hundert Frauen und Mädchen strömten
in die Weinberge der Winzergenossenschaft Vaduz
und des Weinbaues Karl Verling. Bis am Donnerstag-
abend waren von der Genossenschaft und vom Wein-
bau Verling über 10’000 Kilo Traubengut einge-
>racht. Am Donnerstag wurden die Weinberge der
unteren Lagen (bis Oberdorfstrasse) und die Jung-
reben in den oberen Lagen abgeerntet. Die Lese ging
am Freitag weiter. Die Lese erbrachte am Donnerstag
zute Ergebnisse. So wurden im Durchschnitt 85 Öchs-
legrade bei idealen Säureverhältnissen gemessen. Der
1968er wird also besser, als man aufgrund des verreg-
85 LVolksblatt, 29, September 1966, Nr. 144.
184 GAV, Signatur Nr. 725.
85 GAV, Signatur Nr. 725,
86 ] Volksblatt, 19. September 1967, Nr. 189.
®*” Volksblatt, 17. Oktober 1968, Nr. 157.
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