eröffnete der Obmann der Winzergenossenschaft,
Herr fürstl. Rat Bernhard Risch, die Versammlung
und erteilte nach einigen begrüssenden Worten dem
Kassier, Herrn A. Sele, zum Kassabericht das Wort.
Aus seinem Bericht ging hervor, dass das Jahr 1951
ein Rekordjahr darstellte, was folgende Zahlen ein-
drücklich beleuchten mögen:
1. Gesamteinnahmen
Gesamtausgaben
Vortrag auf neue Rechnung
2. Weinlese-Ergebnis,
aufgeteilt nach Sorte und Qualität:
Rotwein 1. Klasse
27’435.75 Liter zu Fr. 2.40
Rotwein 2. Klasse
11’9835.25 Liter zu Fr. 2.20 Fr. 26’257.55
Weisswein 295 Liter zu 70 Rp. Fr. 206.50
3. Einlieferung von Trauben und Ergebnis in den
einzelnen Torkeln:
Torkel 1:3% Kg. 17’°629 ergab 14’267 Liter
Torkel 2:35 Kg. 9’970 ergab 8’017 Liter
Torkel 3:3% Kg. 14’648 ergab 11’586 Liter
Torkel 4:37 Kg. 4’293 ergab 3’378 Liter
Torkel 5:38 Kg. — 2’013 Liter
Von der Rechnungslegung wurde von der Versamm-
lung mit Befriedigung Kenntnis genommen und dem
Kassier Dächarge erteilt. Darauf wurde dem Ge-
schäftsführer, Herrn R. Verling, das Wort erteilt. Er
betonte besonders, wie und warum es dieses Jahr zu
den zwei Weinklassen gekommen sei und bat die ver-
sammelten Winzer eindringlich, sich in Zukunft ge-
nau an die gegebenen Vorschriften zu halten, da
sonst Absatzschwierigkeiten unvermeidlich wären.
Dasselbe betonte der Weinbaukommissiär, Herr Stu-
dienrat Prof. Dr. Nipp, in seinen anschliessenden Aus
führungen. Dr. Nipp kam auch auf die diesjährige
Winterbespritzung zu sprechen und empfahl für dies-
mal Veralin 3, das sowohl gegen Kräuselmilbe, wie
auch gegen die Reblaus wirkt. Weiters betonte er die
Gefahr der bei uns immer noch ziemlich stark vertre-
tenen Direktträger-Rebe. Seinen Worten war zu ent-
nehmen, dass bei uns zu einem scharfen Vorgehen
die gesetzlichen Grundlagen fehlen und deshalb nur
an das Verständnis der Einzelnen appelliert werden
könne. Über diesen Punkt meldeten sich verschie-
dene Winzer zum Wort, jedoch wurde die Debatte
dann durch den Obmann als zu weit führend abge-
brochen. Aus den verschiedenen Bemerkungen
konnte man aber entnehmen, dass alles getan werden
sollte, um diese grosse Gefahr für unsere Weinberge
auszumerzen.
Nun wurde zu den Wahlen geschritten, bei denen
der ganze bisherige Vorstand und die Funktionäre
wieder das volle Vertrauen fanden und bestätigt wur-
den. Einzig Herr John. Ospelt, Sattlermeister, nahm
eine Neuwahl nicht mehr an, und für ihn wurde Herr
Max Walser bestellt. — Dem scheidenden Vorstands-
mitglied sprach Herr Studienrat Prof. Dr. Eugen Nipp
im Namen aller Winzer den herzlichsten Dank aus.
Dem Vorstand gehören nun folgende Herren an:
Herr Fürstlicher Rat Bernhard Risch (Obmann),
Herr Alois Sele (Kassier), Herr Rudolf Verling (Ge-
schäftsführer) und als weitere Mitglieder Herr Stu-
dienrat Prof, Dr. Nipp, Herr Rudolf Strub, Herr Franz
Laternser und Herr Max Walser.
Zum Abschluss der Versammlung brachte Herr
Ingenieur Schwägler von der Firma Geigy in Basel
noch einige Ausführungen über die Schädlings-
bekämpfung im Rebbau. Besonders interessant waren
seine Ausführungen über die Bekämpfung des Heu-
und Sauerwurms mit dem von seiner Firma neu her-
ausgebrachten und sich in der Praxis bestens bewähr-
ten Mittel Epilon. Er gab eindringlich einige Verhal-
tensmassregeln mit diesem neuen Mittel, da das aus
einem Kriegskampfstoff hervorgegangene Mittel in
unverdünntem Zustand stark giftig ist. Die Worte
Herrn Ing. Schwäglers wurden von der Versammlung
dankbar aufgenommen, und dann konnte der Ob-
mann die Versammlung schliessen. Hoffen wir, dass
auch das Jahr 1952 für die Winzer ein gesegnetes sein
möge.399
8. Mai 1952
An die Winzerschaft
Die letzten Tage haben sich die Reben sehr stark ent-
wickelt. Es ist daher geraten, die erste Vorblüten-
bespritzung recht bald vorzunehmen. Spritzmittel:
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