Volltext: Vaduzer Wein

18. September 1947 
Vaduz. Von der Weinernte 
Am Dienstag hat hier der Wimmet nun voll einge- 
setzt. Wegen der grossen Hitze wird nur vormittags 
geerntet. Erfreulich ist zu melden, dass sowohl quali- 
tativ wie quantitativ eine gute Ernte verzeichnet wer- 
den kann. Man mass stellenweise bis gegen 100 und 
über 100 Öchslegrad. Der schöne Durchschnitt ver 
spricht einen guten Tropfen. Wenn in den unteren 
Lagen durchschnittlich 85 und 86 Öchsle gemessen 
werden, können wir sicher von einer sehr guten Qua- 
lität im allgemeinen sprechen. 
13. Dezember 1947 
Weinbauliches 
Gegenwärtig wird in den Weinbergen von Vaduz be- 
trächtlich viel an den Verjüngung älterer Bestände 
und zum Teil auch an neuen Anlagen gearbeitet. Es 
ist sehr zu begrüssen und wohl auch eine Auswirkung 
der ausserordentlich günstigen Ernten der Jahre 
1946 und 1947. 
Man darf ruhig sagen, dass seit einer Reihe von 
Jahren der Weinbau sich gelohnt hat. Zu bedauern ist 
nur, dass es an Nachwuchs von Arbeitskräften für den 
Weinbau immer mehr mangelt. Für die Winzergenos- 
senschaft wäre es eine sehr dankbare Aufgabe, die 
Frage zu prüfen, wie diesem Mangel an Arbeiterin- 
nennachwuchs für unsere Rehhberge begegnet wer- 
den könnte. 
Weinlese- und Torkelergebnis 1947%57 
Blaues Gewächs 
Torkel Trauben kg Wein Liter Ausbeute 
J. Ospelt 12’666 9’740 76.9% 
Rheinberger 4’316 3’249 75.2% 
B. Risch 10’571 8’120 76.8% 
Fürstl. Domäne — 1’900 - 
Geschw. Wachter 13’077 9’459 72.3% 
Total 32’468 
24. Februar 1948 
Von der Winzergenossenschaft Vaduz 
Am Sonntagabend fand im Waldhotel in Vaduz die 
ordentliche Frühjahrsversammlung der Winzergenos- 
senschaft Vaduz statt, mit der die Auszahlung der rest- 
lichen Weinerlöse für das Jahr 1947 verbunden war. 
Das Jahr 1947 brachte für die Winzer einen Ertrag, 
wie ihn von den heute Lebenden wohl niemand gese- 
hen hat. Dabei ist die Ernte auch qualitativ ganz un- 
gewöhnlich hochstehend. Auch der erzielte Erlös be- 
deutet einen Höchststand, wie er bisher noch nie 
erzielt wurde und für die kommenden Jahre voraus- 
sichtlich auch nicht mehr erzielt werden kann. Die 
ausserordentlich warme Witterung während der 
Weinlese, die schon am 16. September begann, 
brachte es allerdings mit sich, dass der Wein beson- 
ders aufmerksam gepflegt werden muss. Nach 
Erstattung des Geschäftsberichtes durch den bisheri- 
gen Obmann, Herrn Rudolf Verling, und des Rech- 
nungsberichtes durch den vieljährigen, ausserordent- 
lich bewährten Kassier, Herrn Sparkassabeamter 
Alois Sele, fanden die Neuwahlen statt, aus denen 
Herr fürstl. Rat Bernhard Risch als Obmann hervor- 
ging und an dessen Stelle als Geschäftsführer der bis- 
herige Obmann Rudolf Verling gewählt wurde. 
Sowohl der Kassier als die meisten Vorstandsmit- 
glieder wurden wieder bestätigt. Die Winzergenossen- 
schaft Vaduz ist nun seit 4 Jahren*%8 tätig und zwar 
zum Gedeihen und Segen des Vaduzer Weinbaues, 
dessen Erzeugnis weit herum grösste Wertschätzung 
geniesst.$9 
An die Winzerschaft 
920. März 1948 
Betrifft Winterbespritzung gegen Kräuselmilbe 
Es ist zur Winterbespritzung jetzt die höchste Zeit. 
Spritzbrühe: fünf Prozent “Veralin 6”, d. h. emulsiertes 
Obstbaumkarbolineum. Oder sechs bis sieben Prozent 
Sulfomaag. Veralin 6 wirkt besonders auch gegen 
Schildläuse. 
ZzL
	        

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