FR
.z
18, März 1943
21. August 1943
Weinbauliches
An die Winzerschaft
Voriges Jahr haben Kräuselmilbe und Schildlaus in
den Reben stark geschadet.
£s empfiehlt sich daher, zur Bekämpfung beider
Schädlinge eine Frühjahrsbespritzung vorzunehmen:
5-prozentiges Obstbaumkarbolineum! Den ganzen
Stock spritzen, und zwar am besten bald nach dem
Schneiden! Der Weinbaukommissär.®%
Weinbau
1. Juli 1943
Der am Sonntag im Rathaus Vaduz auf Veranlassung
von Herrn Dr. Nigg, Weinbaukommissär, durchge-
führte Weinbaufilm erfreute sich eines guten Be-
suches von Winzerinnen und Winzern aus allen
Weinbau treibenden Gemeinden des Landes. Bei
Beginn der Aufführung hielt Hr. Dr. Nigg ein kurzes
Referat über aktuelle Weinbaufragen, besonders über
Schädlingsbekämpfung. Der von Guido Marrer be-
diente Weinbaufilm zeigte uns die schönsten Wein-
baulagen des deutschen Rheins und seiner Neben-
Jüsse. Sämtliche Rebarbeiten vom Klein- bis zum
Grossbetrieb wurden vorgeführt, ebenso interessant
waren die Methoden der Schädlingsbekämpfung. Der
‚etzte Teil vom Film brachte die Traubenernte und
Jas Dankfest der fröhlichen Winzerschar.®01
97. Juli 1943
Winzer, Obacht!
Meldungen zufolge wurde letzter Tage in verschiede-
gen Gemeinden das Auftreten sowohl des falschen als
auch des echten Mehltaus beobachtet. Eine sofortige
Schwefelung der Rebbestände ist somit dringlich an-
gezeigt, und zwar durch Bestäuben oder dann durch
Schwefelzusatz (Thiovit) in die Kupferkalk-Spritz-
brühe für gleichzeitige Bekämpfung von Perono-
spora und Oidium. Wo die dritte Bespritzung noch
im Rückstande ist, ist dieselbe sofort vorzunehmen.
Weinbergkommissariat.%0?2
Die Weinreben stehen in Vaduz fast ausnahmslos
schön gesund da. Die Ernte wird aber wesentlich be-
scheidener werden, als man im Frühjahr vor der
Blüte glaubte erwarten zu dürfen. Die Stückzahl der
Trauben ist zwar vielleicht so gross, wie in dem geseg-
neten Weinjahr 1942. Die Regentage während der
Blütezeit im Juni haben aber zur Folge gehabt, dass
die Befruchtung mangelhaft erfolgt ist. Es sind daher
manchmal ganze Trauben, vielfach aber der grössere
Teil der Trauben kleinbeerig geblieben, und es wer-
den solche kleinbeerigen Trauben natürlich entspre-
chend weniger Ausbeute ergeben. Diese Erscheinung
der Kleinbeerigkeit ist besonders bei den veredelten
Reben auf amerikanischer Unterlage häufig zu beob-
achten. Dagegen sieht man schon häufig scheckige
Trauben, und es ist eine frühe Traubenreife zu erwar-
ten.303
Vaduz
7. Oktober 1943
Die Weinlese hat gestern Mittwoch begonnen. Quali-
ativ wird der Heurige vorzüglich, zeigt das Trauben-
zut doch allgemein Öchslegrade um die 90 herum
and darüber, hingegen wird das mengenmässige
Ergebnis leider unter Mittel bleiben mit Ausnahme
von einigen besonders schönen jungen Beständen,
speziell in Drahtbau. Der grosse Vorteil der Verjün-
gung tritt dieses Jahr besonders augenfällig in Er-
scheinung. #04
30. Oktober 1943
Vaduz. Verhandlungen über Weinpreis
Freitag, den 29. ds., fanden sich bei der fürstlichen
Zegierung die Vertreter der Winzergenossenschaft
und des Wirtevereins zu einer Besprechung über die
Festsetzung der Weinpreise zusammen, Eine Eini-
gung konnte vorerst nicht erzielt werden. Die Ange-
‚egenheit wird noch weiter beraten.20®
}3|