Volltext: Vaduzer Wein

freulich gesunder. Der Fruchtbehang ist alles in allem 
genommen gut über mittel. Einzelne Weinberge wer- 
den eine volle Ernte, andere allerdings nur eine mitt- 
lere Ernte ergeben. Eine besonders reiche Ernte ver- 
spricht ein Teil des fürstl. Bockweingartens, wo in 
dem älteren Teil der neuen Anlage die Trauben in 
selten gesehener Fülle hängen. Durchwegs hat auch 
die Reife der Trauben begonnen, und es wird, wenn 
das gute Wetter anhält, heuer eine frühe Weinlese 
sein. Da in der Schweiz verhältnismässig grosse Vor- 
räte an Waadtländer und Walliser Weinen noch von 
den früheren Ernten lagern, wird die Sicherung des 
Absatzes heuer besondere Aufmerksamkeit erfor- 
dern. Wie wir vernehmen, wird voraussichtlich näch- 
ste Woche eine Versammlung der Winzergenossen- 
schaft Vaduz einberufen, um verschiedene Fragen. 
besonders auch die Absatzfrage, zu behandeln 19% 
Fürstlicher Rat Josef Ospelt und Fürstlicher Rat Fugen Nipp 
(Hildevard Bachem) 
noch die Winzerhoffnungen mit rauher Hand zer- 
stört. Nachdem aber gerade gegenwärtig aus andern 
Rebbaugebieten beunruhigende Meldungen bezüg- 
lich Traubenkrankheiten eintreffen, ist auch unsern 
Traubenspendern immer noch die grösste Aufmerk- 
zamkeit zu schenken. Gerade in gegenwärtiger Wet- 
terlage erscheint eine ungesäumte nochmalige 
gründliche Bespritzung mit 2-prozentiger Kupfer- 
kalkbrühe, wie nicht minder eine Schwefelung, un- 
jedingt geboten. Ein diesbezügliches Versäumnis 
könnte sich dem säumigen Winzer bitter rächen. Das 
Schwefeln ist besonders bei weissen Trauben drin- 
zend zu empfehlen und sollte noch wiederholt ge- 
schehen. 1% 
6. September 1930 
16. Oktober 193C 
Vaduz. Sauserzeit 
Am Montag wurde hier die Weinlese beendigt. Die Er- 
wartungen vom heurigen Sommer wurden zwar nicht 
allseits erfüllt, aber immerhin ist. die Ernte eine recht 
schöne zu nennen. Hätten sich die Hoffnungen des 
Sommers zur Gänze erfüllt, wäre wohl qualitativ und 
quantitativ ein glänzendes Resultat zu erwarten gewe- 
sen sein. Die Qualität ist gut, die Quantität lässt man- 
cherorts infolge der Fäule, die in letzter Zeit in den 
meisten Weingärten auftrat, zu wünschen übrig. Das 
Wimmeln erforderte denn auch heuer sehr grosse 
Geduld, da ein peinliches Ausscheiden nicht völlig 
ausgereifter oder in Fäulnis übergegangener Trauben 
aufs strengste-verlangt wurde. So wurde denn der 
Tropfen sehr gut. Er wird auch heuer etwas billiger 
sein, so dass der Minderbemittelte ihn auch versu- 
chen kann, wenn er “zieht”.196 
Weinbauliches 
18. Oktober 1930 
Letzten Sonntag fand in Vaduz eine Besichtigung der 
Weinberge statt, an der ausser einer grösseren Anzahl 
von Winzern aus Vaduz auch eine erfreuliche Zahl 
von Gästen aus Triesen, Sargans, Mels und Röthis teil- 
nahm. Der Stand der Weinberge ist durchaus ein er- 
Bewertung unserer Weinernte 
Nachdem Frühling und Sommer dieses Jahr in unse 
ren Weinlagen beinahe eine Rekordernte verspro- 
AA
	        

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