famoser Tropfen ist zu erwarten! Das muss einen feu-
rigen 1923er geben, geküsst und gebraut von einer
wahren Tropensonne in unerschöpflicher Glut.!?7
13. Oktober 1923
Vaduz. Weinlese
Diese ist auf nächsten Montag (15.) angesetzt. Die
Reben stehen sehr schön, die Trauben sind vollkom-
men ausgereift und versprechen eine vorzügliche
Qualität. Die Freunde eines guten Vaduzers werden
heuer also auf ihre Rechnung kommen. Das Sonnen-
jahr 1923 hat für sie einen ausgezeichneten Tropfen
gebraut. Dagegen dürfte die Quantität eine leichte
Mittelernte kaum übersteigen. Interessenten müssen
sich deshalb beizeiten umsehen. 128
Vaduz. Die Weinlese
20. Oktober 1923
Die Weinlese geht ihrem Ende entgegen und hat hin-
sichtlich Qualität ein sehr gutes, in Quantität ein be-
friedigendes Resultat ergeben. Die Nachfrage nach
Vaduzer Rotgewächs ist dementsprechend sehr leb-
haft. Und auf Sonntag gibts Suser im Stadium.
Juche!1?9
Weinlese- und Torkelergebnis 1923130
Blaues Gewächs
Torkel Trauben kg Wein Liter Ausbeute
J. Ospelt 5’488 4’034 73.5%
B. Risch 3’156 2’227 70.6%
J. Verling 3’825 2”711 70.8%
F. Wachter 3’041 2’167 71.3%
Total 15’510 11’139 71.8%
1924
21. Juni 1924
Aus den Weinbergen
.. strömt nun der herrliche süsse Duft der Trauben-
olüte über Vaduz. Der Stand der Gescheinel? ist im
grossen und ganzen recht schön. Während zwar ein-
zelne Wingerte schwächern Ansatz haben, stehen wie-
der andere sehr gut. Würde die Blütezeit nun von an-
dauernd schönem Wetter begünstigt, so wäre viel für
eine gute Ernte gewonnen. Unser Weinlostag, der hl.
Barnabas, war zwar bis auf ein Gewitter, das sich
abends mit schweren Güssen einstellte, schön. Aber
geregnet hats an Barnabas eben doch, und da heisst
es: Barnabas nass, schwint der Wein bis ins Fass. — Die
zweite Bespritzung der Reben ist zum Teil durchge-
führt, und wo dies noch nicht der Fall ist, sollte diese
Arbeit nun ungesäumt vollzogen werden. 12?
16. August 1924
Die Wirkung rechtzeitiger
Rebenbespritzung
Die Wirkung rechtzeitiger Rebenbespritzung kann
jetzt in Vaduz in sehr auffallender Form dort gesehen
werden, wo rechtzeitig gespritzte Weinberge mit ver-
spätet oder sonst mangelhaft bespritzten zusammen-
stossen. Schreiber hat dies beobachtet, wie ein nicht
entsprechend bespritzter Weinberg, der zwischen
zwei, vier, bezw. fünf Mal bespritzten und auch mit
trockenem Schwefel behandelten Weinbergen liegt,
aussieht: Die Zeilen längs der Nachbarparzellen sind
gut im Laube und haben ordentlichen Fruchtstand,
ungefähr gleich den Nachbarn, die anderen Zeilen
sind schlecht im Laub und fast ganz ohne Frucht.
Stärker kann man den Unterschied wirklich nicht vor
Augen führen. — Wer mit der Bespritzung keine Mühe
scheute und dazu das Glück hatte, den rechten Zeit-
punkt zu vertreffen, kann noch auf eine wenn auch
bescheidene Ernte rechnen. Die anderen Weinberge
21 LVolksblatt, 11. Oktober 1922, Nr. 81
22? J Volksblatt, 14. Oktober 1922, Nr. 82
23 J Volksblatt, 21. Oktober 1922, Nr. 84
24 GAV, Signatur Nr. 725.
25 Blütenansätze
‘26 ] Volksblatt, 11. Juni 1923, Nr. 54.
27 Volksblatt, 3. Oktober 1928, Nr. 78.
28 LVolksblatt, 13. Oktober 1923, Nr. 81
29 LVolksblatt, 20. Oktober 1923, Nr. 83
3 GAV, Signatur Nr. 725,
31 Blütenansätze
32 LVolksblatt, 21. Juni 1924, Nr. 50.