Winzerhaus Hindergass Nr. 18
Da anlässlich der letzten Renovations- und Umbau-
arbeiten keine baugeschichtliche Untersuchung
durchgeführt worden ist, können über die Bauge-
schichte des Hauses Hindergass Nr. 18 samt hangseitig
angebautem Torkel keine Aussagen gemacht werden.
Zudem lässt sich der Torkel nicht dendrochrono-
jogisch datieren.® Die Jahrringe des Torkelbaums
weisen einen oben beschriebenen Jahreszyklus auf,
der auf Maikäferbefall schliessen lässt.
Winzerhaus Hindergass Nr. 35/3 7
Anlässlich der letzten Renovation des bereits erwähn-
:;en Winzerhauses an der Hindergass Nr. 35/37 wurde
m Jahr 1987 eine baugeschichtliche Untersuchung
Jdurchgeführt.®7 Der Kern der Hofstätte mit zwei über-
wölbten Weinkellern kann dendrochronologisch ins
jahr 1494 datiert werden. Es ist nicht ausgeschlos-
sen, dass bereits zu dieser Zeit vor der Südwestfassade
ain Torkelraum bestanden hat. 1697 wurden Wohn-
haus und Keller erweitert. Nordwestlich wurde eine
Scheune angebaut. 1854 kam es zur Erhöhung des
Dachstuhls über dem Wohnhaus, der ab dieser Zeit
der Maistrocknung diente. Gleichzeitig wurde die
Scheune verbreitert. 1890 erfolgte der Anbau der
Scheune an der Nordseite. Das Objekt steht seit 1993
unter Denkmalschutz.”
Winzerhaus an der Fürst-Franz-Josef-Strasse®
Im August 1992 ist eines der bau- und siedlungsge-
schichtlich bemerkenswertesten und für das Ortsbild
beim Roten Haus äusserst wichtigen Bauernhäuser
abgebrochen und durch einen Neubau an gleicher
Stelle ersetzt worden.® Die hoch-interessanten Resul-
tate der 1989 durchgeführten Bauuntersuchung ver-
mochten keinen Beitrag zum Erhalt des Objekts zu
leisten. Die Bemühungen um seine Rettung sind lei-
der erfolglos geblieben. Die Erbauung des Kernhau
ses mit Küche und Stube über einem gewölbten Wein-
Weinbresse ım
-rptel Löwen.
keller kann dendrochronologisch ins Jahr 1447
datiert werden.® Der Aussenputz wurde mit Fugen-
strich verziert.® Erweiterungen des Kernbaus erfolg-
ten 1455 — wiederum über einem Gewölbekeller -
gegen Süden und 1494 gegen Norden. Auf den Aus-
senputz des südlichen Hausteils wurden graue Eck-
quader gemalt. Der 1578 in Blockbauweise erstellte
kleine Rindvieh-Stall belegt, dass sich die Weinbauern
zur Selbstversorgung einige Stück Vieh gehalten
haben. Es handelte sich dabei nach derzeitigem
Kenntnisstand um den ältesten datierbaren Stallbau
Liechtensteins. An die nördliche Hofstätte wurde
1705 eine Stallscheune angebaut. Gleichzeitig wurde
über beide Bauten ein Dachstuhl gestellt. Die Erbau-
ung der Stallscheune zur südlichen Hofstätte lässt
sich ins Jahr 1789 datieren. Der kleine Stall aus dem
Jahr 1578 wurde in den Neubau integriert.“ Abge-
sehen von kleinen Veränderungen an den Stallungen
ınd von der Erneuerung des Innenausbaus des süd-
lichen Wohnteils blieb die Hofstätte in dieser Form
bis zum Abbruch im Jahr 1992 bestehen.
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