Torkelansicht von Professor Eugen Zotow (Privatbesitz.
erhalten blieb. Die dendrochronologische Unter-
suchung ergab, dass die mächtige Eiche, die heute
noch als Torkelbaum dient, im Winter 1483/84 ge-
fällt worden war.!® Dass schon der Transport dieser
schweren Eiche Probleme schaffte, dürfte einleuch-
ten. Es braucht einige Phantasie, sich vorzustellen,
wie dieser schwere Baum dann so exakt an den Ort
seiner Bestimmung gehievt werden konnte. Wurde er
von Osten in den Torkelraum eingefahren oder
wurde er von Norden in den noch nicht fertig aufge-
führten Neubau seitlich eingeschoben?
Die Häuser der Fürst-Franz-Josef-Strasse Nr. 98 bis
10014 und Hindergass Nr. 35 bis 3715 konnten ebenfalls
durch dendrochronologische Untersuchungen auf
die Jahre 1447, 1455 und 1494 datiert werden. Es be-
steht wohl kein Zweifel. dass die Bewohner dieser
Häuser in einer engeren Beziehung zum Roten Haus
standen, da die Besitzer des Roten Hauses zur
Bearbeitung ihrer Weinberge und Felder eine nicht
zeringe Zahl von Arbeitskräften benötigten und de-
ren Wohnhäuser sich um ihre Arbeitsstätten grup-
pierten. Der Besitz der Vaistli umfasste noch weitere
3 Siehe Fussnote 2.
> LUB 1/2, S. 133ff.
9 LUB 1/2, S. 205ff.
' Waid, Waltraud: Archäologische Sondierung im Torkel des
Roten Hauses zu Vaduz. In: JBL 89 (1989), S. 193-196.
Ebd.
Untersuchung 1984 im “Laboratoire Romand de Dendrochro-
aologie” in Moudon.
Abgebrochen und neu aufgebaut in den Jahren 1992/93.
Albertin, Peter: Baugeschichtliches zur Hofstätte Hintergasse
35—37 in Vaduz. In: ]BL 91 (1992), S. 7-50
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