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Zeichnung eines
Hydranten der neuen
Hydrantenanlage von
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tete und 40 Gebäulichkeiten einäscherte. Die
Feuerwehren von hier waren bald zur Stelle
und auch mehrere von den Nachbargemein-
den, da jedoch Wassermangel herrschte, so
musste dem Feuer grössere Dimension gelas-
sen werden und es gab für unseren Verein 4
Tage der schwersten Arbeit. Ganz ausgelöscht
war das Feuer erst in 14 Tagen”.
An dieser Löschaktion beteiligten sich sämtli-
che Feuerwehren Liechtensteins sowie jene
von Sevelen, Buchs, Grabs, Gams, Wartau
Sargans, Mels und Feldkirch. Infolge des be-
klagten Mangels an Löschwasser wird die Er-
richtung einer allgemeinen Wasserversorgung
für Vaduz mit gleichzeitiger Erstellung einer
Hydranten-Anlage für Vaduz forciert.
Die Hydrantenanlage bewährt sich
Ein 1912 ersteller Bericht des Feuerwehr-Ex-
perten Ulrich Schläpfer aus Gams hob die
‚üngsten Neuerungen in Vaduz lobend hervor:
"Die Hydrantenstöcke der neuen Wasserver-
sorgungsanlage sind sehr gut verteilt und ge-
nüglich vorhanden”. Allerdings sollten alle
Ortsangehörigen “durch häufige Übungen in
die Lage versetzt werden, die [insgesamt 38]
Hydranten im Ernstfall rasch und sicher be-
dienen zu können”. Zur selben Zeit beschloss
der Gemeinderat, "die Messing- und Kupfer-
bestandteile der alten Feuerspritze wegzulö-
sen und zu verkaufen, ebenso den restlichen
Wagen, da sie infolge Erstellung der Hydran-
ten überflüssig seien”.
Schon bei den Brandfällen im Jahre 1911 konn-
te mit Gewinn auf die neue Hydrantenanlage
zurückgegriffen werden. Am 7. Juli brannte das
Gebäude des Alois Ospelt und der Herta Vogt
im Städtli, und bereits einen Monat später,
am 11. August, standen Haus und Stall des
Andreas Verling “im Winkel” in Flammen. Hier
griff das Feuer zwar auf das Nachbarhaus des
Alfons Walser über, doch dank der verbesserten
Ausrüstung mit Löschwasser konnte Schlimmeres
verhindert werden.
Erster Weltkrieg: Zeit der Stagnation
m erwähnten Bericht von Ulrich Schläpfer
wurde nicht nur die neuen Hydrantenanlage
gelobt, es gab auch Hinweise auf diverse Un-
zulänglichkeiten in der Ausrüstung der Vadu-
zer Feuerwehr. So heisst in seinem Bericht da-
zu: “Das Schlauchmaterial ist zu vermehren
und zu ergänzen, 100 bis 150 m. Das Leitern-
und Rettungsmaterial ist im Hinblick auf die
grossen Gebäude völlig unzureichend. Vaduz
sollte ernsthaft an die Anschaffung einer me-
chanischen Leiter mit etwa 16 m Steighöhe
denken. Bei einem allfälligen Brande in einem
dieser grossen Gebäude wären die Bewohner
der obersten Stockwerke bei der jetzigen Ein-
richtung rettungslos verloren. Zwei vorhande-
ne ältere Schlauchwagen sollten zu Hydran-
„enwagen umgeändert werden und richtig pla-
ziert werden.”
In den kommenden Jahren, speziell während
des Ersten Weltkriegs machte die Modernisie-
rung der Feuerwehr kaum Fortschritte. Dies
war sicherlich bedingt durch die wirtschaftli-
che Notlage. Es war schlicht und einfach kein
Geld da, um grössere Anschaffungen zu täti-
gen. Auch das gesellige Leben wurde in dieser
Zeit auf Sparflamme gehalten. So wurde ab
1915 infolge des Krieges kein Landesfeuer-
wehrtag durchgeführt. Erst 1920 fand dann
wieder ein solcher statt (in Eschen). Die 1912
von Ulrich Schläpfer empfohlene Anschaffung
einer mechanischen Leiter (mit der Länge von
16 Metern) war offenbar 1926 noch nicht er-
folgt; denn in diesem Jahr wurde in einem In-
spektionsbericht die Anschaffung einer sol-
chen Leiter dringend empfohlen.
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