Volltext: Der Bodenmarkt in Liechtenstein

abermals in zahlreichen Varianten denkbar; zu ihnen gehören bei­ spielsweise: - die Baulandredimensionierung, welche eine Rückzonung von Bauflächen in Freiland bzw. Landwirtschaftszone oder ähnliches vornimmt; - das Baugebot, welches für den Grundeigentümer die gesetzliche Baupflicht statuiert, der innert bestimmter Frist ab Widmung re­ spektive Einzonung nachzukommen wäre (So ist beispielsweise im schweizer Kanton Appenzell-Innerhoden eine Einteilung in die Bauzone mit der Verpflichtung verbunden, innerhalb einer be­ stimmten Zeit das Grundstück zu bebauen oder freizugeben. Wird die Verpflichtung nicht eingehalten, so gilt das betroffene Areal ohne Entschädigung als auf Grünland rückgezont.8); - die Grundverkehrsbeschränkungen, welche generell die Teilnah­ memöglichkeiten am Bodenmarkt für bestimmte Gruppen limi­ tieren; - die Teilenteignung von "gefördertem Bauland", welche im Zuge der planerischen Ausweisung von Bauplätzen zwingend einen be­ stimmten Prozentsatz der Gesamtfläche für den sozialen Wohnbau reserviert (Ein derartiges Modell hat Südtirol zur Hintanhaltung der Zersiedelung und zur Behinderung des Zuzuges von Provinz­ fremden geschaffen.9). Die tatsächliche Wirkungsweise der bodenpolitischen Zwangs­ mittel ist - wie in anderen Politikbereichen auch - in hohem Masse davon abhängig, was passiert, wenn jemand die Vorgaben nicht aus­ führt und sich ihnen widersetzt. Je massiver die angedrohten und al­ lenfalls auch exekutierten Sanktionen sind, desto eher greifen sie. Wenn man nun summarisch das verfügbare Instrumentenset betrachtet und schaut, welcher von den möglichen Massnahmen sich die liechten­ steinische Bodenpolitik bedient, so ist zu bemerken: Liechtenstein hätte zwar nicht alle, aber doch eine ganze Reihe der skizzierten bodenpoliti­ schen Handlungsmöglichkeiten und Massnahmen in seiner Rechtsord­ nung zumindest ansatzweise verankert. Das heisst - um es bildlich zu sagen - prinzipiell stünden Instrumente für ein ganzes Orchester zur Verfügung. In der Praxis scheint man sich allerdings auf ein paar wenige 8 vgl. Strittmater: Planerische Instrumente zum Bodensparen, 1985. 9 vgl. Schadt und Knoth: Wirksamkeit von Instrumenten, 1993, S. 7lf. 247
	        

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