Volltext: Der Bodenmarkt in Liechtenstein

Aus diesen Anteilsvergleichen geht hervor, dass in der Gemeinde Schaan verhältnismässig viele (nämlich 14,2 %) aber relativ kleine Grundstücke (nämlich nur 8,8 % der gesamtumgesetzten Fläche) in den Grundverkehr kommen - und das zu überdurchschnittlichen Werten (beläuft sich der Anteil am monetären Umsatz doch auf 16,7 %). Diese Relationen lassen sich als Indiz dafür deuten, dass in einer zentraleren Gemeinde wie Schaan der Boden überdurchschnittliche Quadratmeter­ preise erzielt und a konto dessen eher in "kleineren Einheiten" gehan­ delt wird. In Planken und in Triesenberg stellt sich die Situation dagegen genau umgekehrt dar. Offensichtlich gelangen hier auffällig überdurchschnitt­ lich grosse Parzellen zu unterproportionalen Werten in den Grundver­ kehr (Planken hat 1,6 % und Triesenberg 10,2 % aller Grundverkehrs- fälle; die entsprechenden Anteile an der gesamtumgesetzten Fläche lie­ gen demgegenüber bei 5,8 % bzw. 16,8 %; die Anteile am wertmässigen Umsatz machen dagegen bescheidene 0,5 bzw. 6,6 % aus). Besagte Wert­ relationen hängen wohl mit der ausgesprochenen Berglage dieser beiden Gemeinden zusammen. Ausserdem ergeben sich aus dieser Form der gemeindeweisen Be­ trachtung des gesamten Grundverkehrs erste Hinweise auf deutlich aus­ geprägte regionale Diskrepanzen im Bodenpreisgefüge. Diesbezüglich stechen vor allem Vaduz, gefolgt von Schaan und Triesen hervor. Dass Vaduz, welches jeweils durch den obersten Abschnitt in den Balken re­ präsentiert wird, zum "teuersten Pflaster" zählen muss, erkennt man daran, dass auf die Residenz im Fünfjahresschnitt 11,7 % der Grundver­ kehrsfälle, aber nur 11,0 % der Fläche, jedoch 32,2 % der im Grundver­ kehr bewegten Werte entfallen. Als gegenteiliges Extremum erweist sich Ruggell. Auf diese Ge­ meinde entfallen 6,2 % der Grundverkehrsfälle und 6,3 % der vom Grundverkehr tangierten Fläche, aber nur 2,7 % des Wertumsatzes. Dieser besonders niedrige Anteil am Wertumsatz dürfte zum Teil daher rühren, dass Ruggell in seinen Rietgebieten verhältnismässig viele schüt­ zenswerte Biotope beherbergt; diese für den Naturschutz prädestinier­ ten Areale sind für eine wirtschaftliche Verwertung denkbar ungeeignet und erzielen deshalb nur minime Quadratmeterpreise. Da während der Untersuchungsperiode mehrere umweltschützerisch motivierte Boden­ aufkäufe abgewickelt wurden, dürften dadurch die monetären Durch­ schnittswerte aussergewöhnlich gedrückt worden sein. 204
	        

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