Volltext: Vor Vätterlischual zum Kindergarta

Der betreffende Brief lautet wörtlich: 
Ziegelbrücke, 28. März 1894 
An die Tit. Armenhaus Verwaltung 
der löblichen Gemeinde Triesen 
Triesen 
Gemäss mündlicher Mitteilung an Herrn Armen- 
haus-Verwalter Theodor Banzer erklären wir hier- 
mit Namens der Erben unseres verehrten Vaters, 
des Herrn C. Jenny-Dinner sel., als Vermächtnis 
desselben zur Stiftung einer Kleinkinderschule im 
Armenhaus Triesen einen Betrag von Öfl. 2000.- 
(sage: zwei tausend Gulden in östr. Währg.) zur 
Verfügung der Tit. Verwaltung bereithalten zu 
wollen, unter folgenden Bedingungen: 
1.) Die Kleinkinderschule ist innert einem Zeit- 
raum von einem Jahr einzurichten und von da 
an fortwährend zu unterhalten. 
2.) Die Kleinkinderschule soll den Kindern aus 
wärtiger Fabrikarbeiter zu denselben Bedingun- 
gen offenstehen wie den Kindern von Gemeinde- 
bürgern von Triesen, 
Wir ersuchen Sie, uns Ihr Einverständnis zu Vor- 
stehendem gefl. umgehend kund zu geben und 
zeichnen 
Gebrüdern Jenny am 4. Mai schriftlich mitteilte. Die 
damalige Triesner Gemeindevertretung war übrigens 
erst zwei Wochen zuvor, am 7. März 1894, gewählt 
worden und bestand aus Vorsteher Xaver Bargetze, 
seinem Stellvertreter Anton Kindle, Kassier Andreas 
Banzer sowie Xaver Kindle, Luzius Gassner, Jakob 
Eberli, Ferdinand Negele, Theodor Banzer und To- 
hann Jakob Kindle als weiteren Gemeinderäten 
CASPABSTENN 
ZIEGELBRÜCKE 
OANTONZGLARUS Gehweir 
SS EELEGRAMEE 3 
Manz, ZAEGELBRÜGKE“, 
PP. 
a 
hochachtungsvoll 
Fritz und Casbar Jenny 
Das Angebot war natürlich verlockend, doch stand 
für die Ortsvorstehung auch ausser Frage, dass 
2’000.- Gulden die Kosten eines solchen Betriebes 
nicht lange decken würden. Weil in diesem Zusam- 
menhang einige Abklärungen und Erkundigungen 
gemacht werden mussten, dauerte es einen Monat, 
bis die Gemeindevertretung am 28. April 1894 über 
das Angebot zu Rate sass und ihre Entscheidung den 
in diesem Brief vom 28. März 1894 machten die Gebrü 
ter Fritz und Casbar Jenny der Gemeinde Triesen das 
Angebot, für die Errichtung einer Kleinkinderschule 
2’000.— Gulden beizusteuern. 
13
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.