Rußlands (Untermenschen-Doktrin, Lebensraum im Osten...). Die
andere Gruppe setzte sich aus der Mehrheit der höheren Offiziere des
OKH, einem großen Teil der Generäle an der Ostfront sowie einer
Anzahl von Politikern, die Rußland gut kannten, zusammen. Diese
Gruppe hatte erkannt, daß ein Krieg mit der UdSSR, den man allein mit
militärischen Mitteln führte, nur mit einer Niederlage enden könne. So
gesehen, waren es also nicht zu wenige, die Holmston und seinen Gesin-
nungsfreunden hätten helfen wollen, sondern es halfen nicht jene, die
die Möglichkeiten dazu hatten. Sie sahen die einzige Chance, den Krieg
im Osten zu beenden, in der beschleunigten Aufstellung und Unterstüt-
zung einer möglichst starken russischen Befreiungsarmee. Aus dieser
Auseinandersetzung erwuchs bei einer Gruppe von Offizieren des Ober-
kommandos eines der wesentlichen Elemente zum Attentat auf Adolf
Hitler am 20. Juli 1944. Sein Scheitern aber mußte auch einen schweren
Rückschlag für die russische Befreiungsbewegung einschließlich der
Truppe Holmstons bedeuten.
1942 bei Winniza in der Ukraine beim Führerhauptquartier „Werwolf”: Holmston mit
Baron Kaulbars, Adjutant von Admiral Canaris. Kaulbars spielte eine wichtige Rolle
bei der Anwerbung Holmstons, und seine Vertrautheit mit Canaris sorgte für Holmstons
Verbindungen zu jenen Wehrmachtskreisen, die Hitler als politischen Abenteurer ein-
stuften und, vor allem gegen Kriegsende, Kontakte zu den Alliierten aufnahmen, um das
größte Unheil abzuwehren.