Volltext: Das Fürstentum Liechtenstein vor der Abstimmung über den Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum

Schlüsselfragen des EWR 
Bi 
50 aufmerksamer Beobachter des Geschehens wie der ehemalige Hauptgeschäfts- 
führer der Handelskammer Deutschland-Schweiz, Hans Joachim Meyer-Marsilius, die 
Vermutung geäussert, "dass zumindest Europäische Integrationsmotive mitgespielt 
haben" 130 
= INaNıZ 
CL 
Vorbemerkungen 
Anders als die Industrie nimmt der liechtensteinische Finanzdienstleistungssektor, 
soweit ersichtlich, in der EWR-Frage keine eindeutige Position ein. Bei den Banken 
überwiegen die positiven Töne '*. In Kreisen von Anwälten und Treuhändern ist ein 
gewisses Mass an Skepsis vorhanden. Es gibt allerdings auch zuversichtliche 
Äusserungen '°, Dabei ist vorweg hervorzuheben, dass die Finanzdienstleistungs- 
dranche etwas mehr als die Hälfte der liechtensteinischen Fiskaleinnahmen 
erwirtschaftet '°°. Von daher muss aus liechtensteinischer Sicht alles daran gesetzt 
werden, die gegenwärtige Bedeutung des Finanzplatzes zu erhalten. Darüber besteht 
bei Befürwortern und Gegnern des EWR Einigkeit. Umstritten ist hingegen, ob ein 
EWR-Beitritt des Fürstentums für den Finanzplatz positive oder negative Folgen 
zeitigen würde. Es versteht sich, dass (nicht nur, aber gerade) bei dieser Schlüssel- 
frage die Doppelbeziehung Liechtensteins zur Schweiz einerseits und zu Brüssel 
andererseits einer besonders sorgfältigen Prüfung bedarf. Im einzelnen geht es hier 
vor allem um die Problembereiche Gründungstätigkeit, Bankgeheimnis, Sorgfaltspflicht- 
vereinbarung und Amtshilfe. EWR-Skeptiker befürchten, das in diesen Fragen derzeit 
30 
3. 
‚31 
IC 
133 
Vgl. insbesondere Walter Seger in Schweizerische Gewerbezeitung Nr. 48 v. 
1. 12. 1994, 3. 
Vgl. z.B. Werner Keicher in Schweizerische Gewerbezeitung Nr. 48 v. 1. 12. 
1994, 3. 
Graf/Eidenbenz/Marti, 13
	        

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