Schlüsselfragen des EWR
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Firmen für die Periode 1993-1995 vorgesehen haben" *®, Im einzelnen haben rund
28 % der Unternehmen in den Jahren 1990-1992 ein eigenes Standbein im EWR
"aufgebaut, erworben oder eine bereits bestehende Niederlassung weiter ausgebaut"
"® Weitere 23 % planen eine solche Massnahme für die Zukunft. 5 % der Unter-
nehmen haben Vollauslagerungen vollzogen oder geplant. Eine Umfrage der Basler
Handelskammer vom Sommer 1994 hat diese Ergebnisse bestätigt !'.
Man darf davon ausgehen, dass die Ergebnisse der St. Galler Studie und der Basler
Umfragen angesichts vergleichbarer Problem- und Interessenlagen auch für alle
anderen Grenzkantone von Bedeutung sind. Das ist vor allem deshalb wichtig, weil die
Mehrheit der Schweizer Kantone an das Ausland grenzt.
Do, Die genannten Resultate werden durch eine im zweiten Semester 1994
durchgeführte Umfrage des Schweizerischen Handels- und Industrievereins (Vorort)
bestätigt. Neben dem psychologischen Schaden, der in Verhandlungen mit Beamten,
Politikern und Geschäftsieuten aus dem EWR spürbar ist, werden v.a. die folgenden
Bereiche als Problemfelder bezeichnet: (1) Die Schwieerigkeit, für Schweizer im EWR-
Ausland Arbeitsbewilligungen zu erhalten, erschwert den köonzerninternen Kadertrans-
fer erheblich. (2) Die fehlende Anerkennung von Tests und Zertifikaten belastet vor
allem, aber nicht nur die Lebensmittel- und die chemische Industrie. (3) Im öffentlichen
Auftragswesen werden Schweizer Anbieter vor allem im Bereich der sog. Sektoren
(Wasserwirtschaft, Energieversorgung, Verkehr, Telekommunikation) 118 diskriminiert.
‘Angesichts der vielfältigen tatsächlichen und potentiellen Diskriminierungen überrascht
15 Füeg, 96.
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-üeg, 97.
Auswirkungen der Nicht-Teiinahme am EWR in der regionalen Wirtschaft der
Nordwestschweiz, Info 188 der Basler Handelskammer vom September 1988.
Dazu eingehend unten, 5. Kap., VI. 2.